Während unseres Backpackingtrips quer durch Costa Rica wurden wir einige Male überrascht. Das Land gehört unumstritten zu den schönsten, die ich bisher bereist habe. Es gibt wunderschöne Nationalparks, Strände und die Leute sind wahnsinnig freundlich und hilfsbereit. Generell strahlt die ganze Kultur etwas sehr Gelassenes und Entspanntes aus. Trotzdem waren einige Dinge doch anders, als zuvor von uns erwartet. Mal positiv, mal negativ..

Backpacking in Costa Rica – Doch sehr touristisch

Als ersten Punkt würde ich den Tourismus nennen. Dass Costa Rica ein beliebtes Reiseziel ist und durch die geographische Lage gerade für Amerikaner reizvoll ist war uns bewusst. Trotzdem haben wir es teilweise etwas naturbelassener und weniger touristisch erwartet. Es gibt schon einige Ecken und gerade in den beliebten Städten auf jeder Reiseroute wird man nahezu ununterbrochen von Verkäufern von Touristenangeboten wie Wassersportaktivitäten, Raftingtouren, Reittouren und und und angesprochen. Wenn man lediglich an den vielen Agenturen, welche sich aneinanderreihen vorbeiläuft oder wenn man lediglich am Strand entspannen will, kann es ziemlich störend sein. Dazu zusagen ist aber, dass die costa-ricanischen Verkäufer immer sehr freundlich sind und auch in der Lage sind, ein Nein zu akzeptieren; im Gegensatz zu manch anderen Kulturen. Diesbezüglich hatten wir keinerlei Negativerfahrung.

Costa Rica Manuel Antonio

Das allgemein doch sehr hohe Touristenaufkommen sorgt natürlich auch dafür, dass man in den Nationalparks nicht ganz so einsam und allein ist, wie es manche Bilder vermuten lassen. Beispielsweise waren wir um 7 Uhr morgen die ersten am Nationalpark Manuel Antonio in dem gleichnamigen Ort. Dachten wir… Denn schon Stunden bevor der Park überhaupt öffnete schienen die anderen Besucher mit Bussen hier angereist zu sein. Nichtsdestotrotz verteilten sich die Touristen nach anfänglichem Stau recht gut im Park, sodass der Besuch doch sehr lohnenswert war. Gleiches erlebten wir auch in anderen Nationalparks.
Doch es geht auch anders: Als wir unsere Raftingtour nahe Jacó buchten, baten wir in der Agentur um eine kleine Gruppe und so verbrachten wir den ganzen Tag lediglich zu 4 + Guide inmitten von unberührter Natur.

DCIM100GOPRO

Backpacking in Costa Rica – San José: eher hässlich

Von der Hauptstadt eines Landes erwartet man vielleicht nicht, dass sie die schönste im ganzen Land ist, aber immerhin einige Sehenswürdigkeiten oder etwas Charme. In San José erging es uns allerdings anders. Alles was als sehenswürdig gilt, hat man in einer Stunde abgelaufen. Auch wenn es einige Grünflächen gibt, ist das Gesamtbild San Josés wenig sehenswert. Eigentlich eher ziemlich hässlich.
Dazu kommt, dass der Flughafen San José 45 Minuten vom Stadtzentrum entfernt liegt und das Örtchen Alajuela, in dem er liegt, um einiges gemütlicher ist als die Hauptstadt. Es lohnt sich also eher dort einen Zwischenstopp einzulegen, als in San José selbst. Ich würde soweit so weit gehen, zu sagen, dass, wenn es sich vermeiden lässt, ich gar keinen Stopp in der Hauptstadt empfehlen würde.

Costa Rica Strand

Backpacking in Costa Rica – Währung: Colones anstatt US-Dollar

Vor Antritt unserer Reise haben wir uns extra noch US-Dollar bei unserer Bank in Deutschland besorgt, um den besten Kurs zu bekommen. Da es überall hieß, dass dies dort die gängige Währung sei, staunten wir ganz schön, als wir außerhalb des großen Tourismus mit unseren grünen Scheinen nicht wirklich weit kamen bzw. einen wahnsinnig schlechten Kurs bekamen und utopische Summen zahlen sollten. Außerdem hatten wir oft das Problem, dass niemand wechseln konnte. Schnell entschieden wir uns dann also dazu, unser Geld doch in costa-ricanischen Colones abzuheben und nochmals  zu tauschen. Diesen Schritt hätte man sich definitiv sparen sollen.

Backpacking in Costa Rica – Keinerlei Probleme mit der Sicherheit

Ich erinnere mich noch gut an den Blick meiner Mutter als ich ihr mitteilte, ich würde einige Wochen mit dem Rucksack durch Mittelamerika reisen. Begeisterung sieht anders aus. Man hat doch ein ganz schön schlechtes Bild von Mittel- und Südamerika in Deutschland und Europa im Allgemeinen. Obwohl Costa Rica zu den sichersten Ländern zählt, trifft man doch eher auf Verunsicherung und Skepsis bei den meisten Menschen.
Aus meiner Erfahrung heraus ist dies allerdings völlig unbegründet. Wir haben in Costa Rica keinerlei negativen Erfahrungen gemacht und fühlten uns nie unsicher. Auch alle Backpacker und andere Touristen, die wir unterwegs trafen bestätigten uns die Sicherheit im Land. Passieren kann immer und überall etwas, wirklich unsicherer als irgendwo in Europa haben wir uns jedenfalls nie gefühlt.

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Backpacking in Costa Rica – Leider ziemlich teuer

Entgegen unserer Erwartungen, war das Leben und Reisen in Costa Rica nicht wirklich billig. Gerade im Vergleich mit den Nachbarländern wie z.B. Panama ist Costa Rica schon teuer. Sowohl das Schlafen in Hostess oder Hotels, als auch das Speisen an kleinen Buden oder das Essen im Supermarkt – alles ist hier mindestens doppelt so teuer gewesen. 50$ pro Tag mussten wir mindestens einplanen, obwohl wir wirklich keine hohen Ansprüche hatten.

Tamarindo Costa Rica

Backpacking in Costa Rica – Die schönsten Souvenirs

Als letzten Punkt möchte ich die Souvenirs nennen. In kaum einem anderen Land in Mittel- oder Südamerika gab es eine so große Auswahl an Mitbringseln. Man konnte von verschiedensten bunten Stoffen, über Lederwaren, bis hin zu Holzschnitzereien und Schmuck wirklich alles finden. Die Sachen waren wunderschön und die Preise für die zumeist wirklich toll verarbeiteten Sachen auch im Rahmen. Also auf jeden Fall etwas Platz im Rucksack lassen, damit man noch einige Andenken shoppen kann.

Jaco Costa Rica


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