Wer bist du und was machst du?

Aloha and hello, mein Name ist Lisa. Mein aktueller Beruf ist Studentin im Bereich Business Administration an der Hochschule Düsseldorf. Gerade befinde ich mich kurz vor dem Schreibebeginn der Bachelorarbeit und somit bereite ich mich auf mein letztes Semester vor. Ich bin ein „Auslandssemester-Späti“, denn mein Auslandsaufenthalt fand im siebten Semester statt. Andere Kommilitonen schrieben fleißig an Ihrer Bachelorarbeit, während ich mich am schönen Strand von San Diego bräunte und grinsend den Surfern zuschaute.

Erzähle uns kurz von dem Land/der Stadt in der du gelebt hast!

San Diego, die Stadt in Südkalifornien mit mehr als einer Million Einwohnern, einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von ca. 20 Grad und unter anderem den Ruf „America’s Finest City“ (lebensreichste Stadt) hat. Voll mit Sonnenschein, lächelnden Gesichtern, Surfboards, einer fantastischen Bierkultur und leckerem Essen zeigt, die Stadt an der mexikanischen Grenze, ihre wunderbare vielfältige Seite.

Warum hast du dir genau dieses Land/diese Stadt ausgesucht?

2010 hat es mich bereits als Tourist nach San Diego geführt. Durch Zufall bekam ich gleich einen lokalen Einblick und mein Reiseherz hinterließ dort ein Stück „ich-komme-wieder“-Gefühl. Als 2015 einige Dinge mein Leben ein bisschen grau waren, kam die Entscheidung das bunte San Diego wieder zu besuchen, die Chance zu nutzen und ein Leben dort als „Lokaler“ zu erleben, weshalb sich ein Auslandssemester sich sehr angeboten hatte.

Leben in San Diego

Wie waren deine ersten Eindrücke und Erfahrungen? Gab es Überraschungen?

Die ersten Eindrücke waren vorerst schrecklich: Turbulenzen im Flugzeug, Koffer kaputt und mein Hostel überfüllt… Aber dann der Morgen, all den Kummer, Sorgen und Enttäuschungen waren auf einen Schlag vergessen. Der Blick auf wellenreiche Meer, Sonnenschein, ein Gefühl der Freiheit und ein Frühstück im Sand waren Glücksgenuss pur. San Diego bietet jedem Menschen sich zu entfalten, Sorgen zu vergessen, zu genießen und natürlich das Leben zu feiern.

Hat es lange gedauert bis du dich eingelebt hast? Fiel es leicht, sich zu integrieren?

Die Einlebungsphase hatte so lange gedauert, bis ich endlich aus dem Hostel in unser Beachhouse ziehen konnte, um den amerikanischen Alltag zu finden. Als ich das allererste Mal die Frage nach: „Sorry, do you know, where Garnet Avenue is? (Entschuldige, weißt Du wo ich hier die Garnet Avenue finde)“ richtig und selbstsicher antworten konnte ohne verwirrt in google maps rum zu suchen, wusste ich, dass San Diego nun ein Stück weit zu meiner Heimat gehört.

Wie sind die Menschen dort?

Die Integration ist ziemlich einfach. Die Amerikaner sind ein sehr offenes Volk. Kennt man das in Deutschland, dass jemand einen an der Kasse fragt, wie es einem geht und wie der Tag verlief? Jemand der Dir einfach auf der Straße sagt, dass er findet man hat ein tolles Lächeln oder sofort Hilfe anbietet? Klar ist, dass sich das Vorurteil „Oberflächlichkeit“ der Amerikaner in manchen Dingen bestätigt, aber sind wir selbst nicht manchmal sehr oberflächlich, jedoch ohne eine offene Art? Hier und da hört man öfters mal ein „Aloha“ und „Good Morning“ wenn man durch die Straßen geht.

Da SD direkt an der mexikanischen Grenze liegt, gibt es einen großen mexikanischen Einfluss, welchen die Stadt in vielen Dingen sehr prägt. In den öffentlichen Verkehrsmitteln ist alles zweisprachig notiert, ein Stadtteil (Old Town) vermittelt das Gefühl direkt in Mexiko zu sein und die herrlichen Tacos, Burritos und Guacamole geben ein besonderes Flair ab.

Leben in San Diego

Hast du irgendwas gemacht, was du dir nie erträumt hättest?

Die Zeit in San Diego war ein kleiner amerikanischer Traum, ohne viel Angst oder Albträumen. Es ist herrlich einfach zu träumen, deshalb würde ich behaupten, dass ein Großteil meines Aufenthalts geprägt war von Überraschungen und Begeisterung für einige unerreichte Dinge.

Was war der schönste Moment?

Schöne Momente gab es viele. Besonders der Sonnenuntergang war besonders in SD. Es gib sogar eine Strandbar („Lahainas“), deren Besucher seit Jahrzehnten jedem Sonnenuntergang einen herzlichen Applaus und ein „Cheers“ schenken. Ebenso findet man an der Strandpromenade und umliegenden Parkplätzen jede Altersklasse, Berufsklasse, denn egal ob Anwalt, Hausfrau, Rentner oder Hippie – alle schätzen diesen Moment jeden Tag in vollen Zügen.

Und der allerschönste Moment war ein Sonnenuntergang, welcher von einem Seelöwen im Vordergrund und von prächtigen Surfern im Hintergrund, zu einem zauberhaften Moment gemacht wurde.

Und der Schlechteste?

Schlecht ist schwierig zu sagen, jedoch gab es einen Moment, welcher mich sehr verärgerte und nachdenklich machte. In San Diego herrscht Wassernot, was in der Stadt wenig erkannt wird. Fährt man jedoch aus der Stadt in die umlegenden Berge, entdeckt man krage, trockene Landschaften. Sieht man jedoch genauer hin, erkennt man kleine grüne Oasen, welche sich als Golfplätze herausgestellt haben.

Geld regiert die Welt – besonders bei den Golfverrückten Amerikanern!

Welche Städte/Stadtteile sind lebenswert und warum?

San Diego ist, wie oben schon erwähnt, ist ein total vielfältiges Fleckchen Erde. Ich habe damals in Pacific Beach gewohnt, welches ein tolles Surfer, Hipster & Party Gebiet ist. Geht man in Richtung Norden gelangt man in den Stadtteil „La Jolla“, welches ein sehr reich und villengeprägt ist. Südlich liegt Mission Beach, ein relaxte Surfer-Hotspot. Hinter der „Bay“ liegt das Hippiegebiet Ocean Beach. Dort gilt das Motto: Peace&Love. Downtown San Diego, welches leicht an das von New York erinnert, gilt als High Heel und Anzugträger-Spot. Little Italy, wie der Name schon sagt, bietet herrliches italienisches Essen und süße Gassen. Westlich liegt Northpark und The Heights, welche eine sehr alternative, linke Szene mit künstlerischen Flair und hippen Konzerten bietet! Erkennt man nun wie farbenfroh San Diego ist? Jedes Eckchen hat seinen eigenen bunten, lebenswerte Aspekt.

Was ist das durchschnittliche Budget pro Monat um dort zu leben?

Wer hier wohnen möchte muss sich klar sein, dass man in Kalifornien sogenannte „sunshine“-Dollar bezahlt. Man bezahlt für die Sonne einen großen Extrabonus. Monatlich würde ich ein Budget von ca. 1.100 Euro ansetzen, denn San Diego bietet viel, was jedoch leider auch Geld kostet.

Könntest du dir vorstellen zurückzugehen oder dort zu leben?

Diese Frage habe ich mir öfters gestellt, obwohl gerade das Portemonnaie noch eindeutig „nein“ sagt, schließe ich eine erneute Rückkehr nicht aus. San Diego ist ein perfekter Ort um seine Seele in einen relaxten „aloha“ Modus zu bringen und das Leben zu genießen. Jedoch bin ich mir momentan sicher, dass San Diego als fester Wohnort nicht in Frage kommt, denn dafür bin ich zu heimatverbunden und neugierig auf weitere schöne Fleckchen dieser Erde. Klar ist, dass San Diego immer ein ganz besonderer Schatz für mich bleiben wird und uns in Zukunft auch noch viel verbindet.

Welches ist dein schönstes Souvenir?

Ein richtiges Souvenir habe ich gar nicht wirklich, jedoch habe ich viele Momentaufnahmen, sei es digital oder imaginär, welche mir immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Dies gilt für mich als einen der besten Dinge, die ich mitgenommen habe – pure Erinnerungen!

Leben in San Diego

Insider-Tipps:

Falls es euch in wunderbare San Diego verschlägt, dann beginnt den Tag gemütlich in Pacific Beach, setzt Euch ins Café 976 genießt einen leckeren Frühstücks-Burrito. Anschließend packt Euch ein Surfboard (geht auch ohne) geht zum Meer, schaut den Surfern beim Wellenreiten zu und mit etwas Glück hüpfen noch ein paar Delfine vorbei. Schnappt Euch nun den Beachcruiser, fahrt den belebten Boardwalk runter bis zu Mission Beach – viele süße Cafés warten dort auf Euch. Mein Favorit ist „Juice Wave“. Dies ist ein ganz kleiner laden, welcher selbstgemachte Smoothies und die weltbeste Acai-Bowl anbietet. Genießt die Sonne. Wer Lust hat auf ein bisschen Kultur, geht in den wunderschönen Balboa Park und entdeckt gigantische Häuser. Der Northpark ist nicht weit entfernt – dort solltet Ihr einfach nur schlendern und Euch von wilder Kunst beeindrucken lassen. Abends könnt Ihr entweder in Old Town leckere Tacos oder eine Runde Sushi, welche hervorragend in San Diego sind, schlemmen. Auf dem Weg Downtown, High Heels an und ab auf die Dachterrasse des Hyatt oder Marriott Hotels. Genießt den Ausblick und den schönen Sonnenuntergang mit einem San Diego typischen Cocktail – der Margaritha. „Cheers San Diego.“ Falls der Dessertmagen bzw. Gelüste plagen, dann ab zu Baked Bear – mein absolutes Lieblingsessen. Ein Icecream-Sandwich mit Cookies Deiner Wahl und Oreokrümmeln umhüllt. Göttlich. Nimmt es mit raus, läuft richtig Norden zur Law Street – der perfekte Klippenvorsprung um dem Wellenrauschen und die Sterne zu beobachten. Und wenn jetzt noch die Partyqueen in einem quengelt, dann ab auf die Garnet Avenue. Und ich könnte noch viel weiter erzählen, aber entdeckt San Diego und seine Fassetten. Genießt die Sonnenbrise und das magische Flair. Auf die Entdeckung. Aloha.Leben in San DiegoVielen Dank Lisa!!