„Merry Christmas“ heißt es in Australien trotz +7 Stunden Zeitverschiebung etwas später als bei uns. Die Australier feiern Weihnachten in der Regel erst am Morgen des 25. Dezembers. So tun sie es also den Engländern und Amerikanern gleich. Der 24. ist hier ein ganz normal Arbeitstag, an dem Geschäfte, Restaurants, Tankstellen etc. bis spät abends geöffnet haben. Lediglich am 25. Dezember, dem sogenannten „Christmas Day“ bleibt alles geschlossen. Die Kinder glauben daran, dass Santa Claus über Nacht durch den Schornstein klettert, um ihre Geschenke feierlich für den nächsten Morgen in den Wohnzimmern zu drapieren. Der bei uns als 2. Weihnachtsfeiertag bekannte 26. Dezember nennt sich hier „Boxing Day“. Der Name kommt daher, dass früher zu Weihnachten in den Kirchen Almosen für weniger gut betuchte Mitglieder der Gemeinden gesammelt wurden. Diese wurden eben in kleinen „Boxen“ eingesammelt. Auch die Bediensteten der Oberschicht bekamen kleine Geschenke, die in „Boxen“ verpackt waren und kurz nach dem eigentlichen „Christmas Day“ verschenkt wurden.

Und auch sonst hat das australische Weihnachten recht wenig mit unserem zu tun. Weihnachtsmärkte, heißen Glühwein, gebrannte Mandeln und Maronen, sowie klassisch geschmückte Tannenbäume und Rentiere sucht man meist vergeblich. Vordergründig ist die so unterschiedliche Weihnachtszeit natürlich dem Wetter zuzuschreiben. Während wir uns in Deutschland in der Regel bei um die 0-5°C Grad dick einpacken und jedes Jahr aufs Neue die Hoffnung auf weiße Weihnacht haben (../verlieren), so verbringen die Australier ihre Weihnachtszeit liebend gern in bunter Badehose, beim Surfen, entspannt am Strand oder mit Familie und Freunden beim Barbecue. Je nachdem wo man sich auf dem roten Kontinent aufhält, bewegen sich die Temperaturen im Dezember zwischen 20° und 30°C Grad. Das hält die Australier aber auf keinen Fall davon ab, ihr Häuser ähnlich wie in Amerika bunt blinkend zu schmücken. Auch die Straßen und Kaufhäuser sind bunt geschmückt und man sieht einige schwitzende Weihnachtsmänner mit weißen Bärten zusammen mit naschenden Kindern.

Mein Heiligabend in Australien

Für meinen Geschmack habe ich es dieses Jahr perfekt gelöst. Die gemütliche Vorweihnachtszeit habe ich bis Mitte Dezember in Deutschland verbracht. Mit zahlreichen Besuchen auf dem Weihnachtsmarkt, Wichteln, der gemeinschaftlichen Zubereitung von Feuerzangenbowle und Christmas Shopping, habe ich die Tage bis zur Abreise nach Australien voll ausgekostet. Bepackt mit Bikini, Sonnenbrille & Co. ging es dann eine Woche vor Heiligabend endlich in die Sonne. Um ehrlich zu sein, habe ich jegliche Weihnachtsstimmung damit verloren und so gut wie gar nicht mehr darüber nachgedacht, dass Weihnachten unmittelbar bevorsteht. Das war dank Temperaturen zwischen 25° und 30°C Grad, Sonne, Strand, Meer, leckerem Essen und Wein sowie lieben Menschen aber nicht weiter schlimm. Nach Akklimatisierung und Überwindung des Jetlegs ging es drei Tage später in den australischen Busch. Hier habe ich meine Weihnachtstage im Camp, Zelt und Caravan verbracht.

Und so sah mein Weihnachten Down Under dann aus:

6:30 … Kaffee

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7:00 … Yoga

8:00 … Frühstück

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9:30 … Surfen

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12:00 … Mittagsschlaf am Strand

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14:00 … Lunch & Kaffee 2.0

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17:00 … Känguru Watching

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19:00 … Sunset

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20:30 … Christmas Dinner im Caravan

Heiligabend in Australien

22:00 … Good Night!

heiligabend in Australien

Auch wenn dies mein erster Weihnachten außerhalb von Deutschland, bei mehr als 10°C Grad und ohne die ganze Familie und engste Freunde war, gehört es definitiv zu den Schönsten, die ich je verbracht habe. Mir hat es an nichts (außer meinen Lieben) gefehlt und Sonne, Strand und Meer haben jegliches Aufkommen von Heimweh oder dem Vermissen deutscher Weihnachtstraditionen sofort wieder verschwinden lassen. Ich kann sicher sagen, dass dies nicht mein letztes Weihnachten unter Palmen gewesen ist.

In diesem Sinne: Genießt eure hoffentlich noch freie Zeit und habt einen wundervollen Start ins neue Jahr!