Ganz oben auf der To-Do-Liste für alle Reisenden in Peru: Machu Picchu – Weltwunder der Neuzeit. So natürlich auch auf meiner. Als Beginn meiner Recherche stellte ich mir die Frage, welche Möglichkeiten es eigentlich gibt, um die berühmten Inkaterrassen zu besuchen.
Bevor ich von meinen Salkantay Trek Erfahrungen berichte, möchte ich euch kurz zusammenfassen, welche Wege für mich in Betracht kamen und wieso meine Entscheidung letztlich auf den Salkantay Trek fiel.

Welcher Weg zum Machu Picchu?

Tagesausflug zum Machu Picchu:

Mit dem Bus wird man früh morgens an seinem Hotel in Cusco eingesammelt und zur Zugstation in Ollantaytambo gebracht. Von dort geht es dann mit dem Zug nach Aguas Calientes und dann wiederum weiter mit dem Bus bis zum Eingang des Machu Picchus. Hier folgt dann eine Führung durch die berühmten Inkaruinen, woraufhin es auch schon wieder mit dem Bus zurück nach Aguas Calientes, mit dem Zug nach Ollantaytambo und mit dem Bus zurück ins Hotel geht. So oder so ähnlich sehen die meisten Tagestreks aus.

Für Leute, die nicht viel Zeit haben, aber Machu Picchu trotzdem nicht verpassen wollen, sicherlich eine gute Alternative. Für mich kam diese Tour allerdings nicht in Frage. Ich hatte zum einen mehr Zeit und wollte zum anderen etwas mehr „drumrum“ erleben.

Inka-Trail zum Machu Picchu:

Der Inka-Trail, einer der berühmtesten Wanderstrecken der Welt, entsprach schon eher meinen Vorstellungen. In der Regel dauert der Trek 4 Tage und 3 Nächte. Man wandert entlang atemberaubender Natur, passiert einen Pass auf 4200 Höhe, erlebt den Dschungel und campt inmitten dieser vielseitigen Landschaften. Der Inka-Trail schaffte es zwar in meine engere Auswahl, wurde es schlussendlich aber nicht.

Jungle-Trail zum Machu Picchu:

Dieser Trek ist die etwas abenteuerreichere Alternative, um zum Machu Picchu zu gelangen. Dabei steht weniger das Wandern/Trekking selbst im Mittelpunkt, sondern vielmehr eine Kombination aus Trekking, Rafting, Zip Lining und Mountainbiking. Vor allem bei den jüngeren Reisenden in Peru ist dieser Weg einer der beliebtesten.

Das wenige Wandern, was den Trek für manch einen attraktiv macht, ließ mich sich letztendlich gegen ihn entscheiden. Etwas mehr Fußmarsch durfte es für mich sein.

Salkantay Trek zum Machu Picchu:

Der Salkantay Trek sollte die perfekte Kombination aus den kulturellen und naturellen Schönheiten der Landschaft um den Machu Picchu darstellen. Das Highlight der Tour und der Unterschied zu den anderen Möglichkeiten ist das Passieren des schneebedeckten Salkantay mit einer Höhe von 6264m. Er gilt als der repräsentativste Berg des Vilcabamba Gebirges. Von dort aus geht es dann durch den Nebelwald und Dschungel weiter bis nach Aguas Calientes.

Der Trek gilt als anspruchsvoller, robuster und vor allem weniger überlaufen und abgelegener als der Inka-Trail. Besonders Letzteres macht ihn für mich authentischer und bewog mich schlussendlich zusammen mit einigen Erfahrungsberichten zu meiner Entscheidung, den 5 Tage langen Salkantey Trek zum Machu Picchu zu wählen.

Salkantay Trek zum Machu Pichu

Meine Salkantay Trek Erfahrung

Ablauf unseres anstrengenden, aber unvergesslichen Abenteuers

Tag 1: Cusco – Mollepata (Marcoccasa) – Soraypampa

Um 5:30 Uhr wurden meine zwei Freunde und ich am Hotel abgeholt. In dem Kleinbus trafen wir dann den Rest unserer Gruppe. Zwei Kanadierinnen und eine Amerikanerin würden unsere Begleitung für die nächsten fünf Tage sein. Zusammen mit den zwei Franzosen, die mich begleiteten und mir als Deutschen, waren wir nun ein bunt gemischtes Team.

Nach etwa drei Stunden Busfahrt und einer Frühstückspause kamen wir in Marcoccasa (3400m) an. Dort trafen wir unseren Horseman, welcher mit seinen Pferden unsere Zelte und Rucksäcke transportieren würde und die Köche, die während der Reise für unser leibliches Wohl sorgen. Als wenig später alles verstaut war, starteten wir unsere Wanderung. Es ging gemütlich los über grüne Wiesen und mit einer anhaltenden gigantischen Aussicht auf die umliegenden Berge, wie den 5217 Meter hohen Humantay.

Salkantay Trek Erfahrung

Bis zu unserer Mittagspause waren es etwa drei Wanderstunden. Wir erreichten einen einladenen kleinen Rastplatz. Nachdem wir dort unser Mittagessen eingenommen hatten, relaxten wir noch etwa eine Stunde in der Sonne, um dann bis zu unserem Camp für diese Nacht, Soraypampa (3700m), weiter zu wandern. Als wir nach einigen weiteren Wanderstunden dort eintrafen, standen bereits unsere Zelt für die Nacht bereits und es dauerte nicht lange, bis wir unsere Schlafplätze vorbereitet hatten.

Während am Mittag noch milde T-Shirt-Temperaturen herrschten, wurde es jetzt immer kälter. Es folgte eine gesellige Teerunde, daraufhin auch schon das Abendessen und wenig später verkrochen wir uns langsam in unsere Zelte.

Das klingt vielleicht alles sehr gemütlich, allerdings folgte die kälteste (Camping-)Nacht meines Lebens. Die Temperaturen fielen auf -10°C. Eingerollt in meinen Schlafsack, ließen mich die Anstrengungen und Aufregung des ersten Tages trotz eisiger Temperaturen nach kurzer Zeit einschlafen.

Tag 2: Soraypampa – Salkantay Pass – Challway

Um 5:30 Uhr klopfte es an unser Zelt und wir wurden mit heißem Coca-Tee geweckt. Die Uhrzeit klingt zugegebenermaßen etwas hart, aber dadurch, dass wir am Abend zuvor schon um 20:30 Uhr in die Zelte verschwunden sind, fiel das Aufstehen nicht allzu schwer. Schnell unsere sieben Sachen zusammen gepackt, ging es auch schon zum Frühstück, um kurz darauf zum härtesten Teil des Salkantay Treks aufzubrechen.

Vier Stunden lang ging es rauf zum höchsten Punkt der Strecke auf verschneite 4.600m. Der Punkt befindet zwischen den zwei gigantischen Bergen Salkantay und Tucarhuay. Die Aussicht vom Pass aus ist atemberaubend. Der Aufstieg allerdings auch. Durch die Höhe und die steilen, steinigen und teils vereisten Wege zieht sich die Strecke und erfordert definitv ein gewisses Maß an Kondition und Erfahrung. Doch die Anstrengung lohnt sich.

Salkantay Trek Erfahrung zum Machu Pichu Salkantay Trek Erfahrung zum Machu Pichu

Oben angekommen führte unser Guide ein traditionelles Inkaritual mit uns durch, mit dem wir unseren Respekt gegenüber Pachamama, die von den Völkern der Anden personifizierte Mutter Erde, zum Ausdruck brachten. Zwischenzeitlich war es etwas irritierend, aber gleichzeitig auch extrem interessant und ein einmaliges Erlebnis.

Nach kurzer Verschnaufpause begannen wir mit dem Abstieg in Richtung Rastplatz für die ersehnte Mittagspause. Die Vegetation setzte wieder ein und Temperatur sowie Luftfeuchtigkeit stiegen an.
Nach unserem stärkenden, wohl verdienten Mittagessen und einem kleinen Mittagsschlaf, brachen wir auf zu unserem Schlafplatz für die kommende Nacht. Die optimistische Angabe unseres Guides, dass wir in zwei Stunden das Camp erreichen würden, bestätigte sich leider nicht. So erreichten wir nach weiteren viereinhalb Stunden Wanderung mit schmerzenden Füßen und Beinen endlich in unserem Camp in Challway (3000m) ein. Spätestens nach diesem Nachmittag bestätigte sich unsere schon vorher angestellte Vermutung: Traue nicht den Zeitangaben eines peruanischen Tourguides.

Nachdem wir an diesem Tag nun mehr als zwölf Stunden unterwegs waren, fielen wir nach einer wohltuenden Dusche, einem Tee und leckerem Abendessen erschöpft in unsere Zelte, schliefen sofort ein und bis zum nächsten Morgen durch.

Tag 3: Challway – Wiñaypoco – La Playa

Der dritte Tag war ganz der Flora der Region und verschiedenen Plantagen gewidmet. Nach den selben Morgenritualen wie am ersten Tag, brachen wir auf in Richtung Dschungel. Wir marschierten steil bergab durch den Regenwald bis wir letztendlich den Dschungel erreichten.

Salkantay Trek Erfahrung zum Machu Pichu

Die Luft wurde erneut feuchter, die Temperaturen nochmals wärmer. Das hatte den Effekt, dass die Moskitos auch nicht lange auf sich warten ließen. Ich kann definitiv empfehlen, in gutes Insektenschutzmittel zu investieren. Mit meinem 1,50€-Rossmann-Eigenmarken-Schutzmittel, was ich aus Deutschland mitgebracht hatte, konnte ich die Biester leider nicht begeistern.
Parallel zu meinem Kampf mit den Moskitos, konnte ich auf dem Weg dennoch die Vielfalt der Orchideenarten, Bromelien und vielen anderen Pflanzen, sowie Kaffee, Kakaound Obstplantagen bestaunen. Als wir am Mittagspausenplatz in Wiñaypoco (2659m) ankamen, war ich allerdings bereits übersät von Stichen. Der Weg bis dorthin fühlte sich durch die kleinen Biester und die bereits etwas in Mitleidenschaft gezogenen Füße für uns alle wie eine kleine Ewigkeit an.

Salkantay Trek zum Machu Pichu

Nach dem Mittagessen schlug uns unser Guide einen Alternativplan für den Nachmittag vor. Anstatt weitere drei Stunden zu laufen, könnten wir mit einem Bus zum Camp für die Nacht fahren, unsere Schwimmsachen einpacken und zu den nah gelegenen Thermalquellen zu fahren, um dort ein heißes Bad zu nehmen und den Tag ausklingen zu lassen. Ohne lange zu zögern, stimmten alle zu und so verbrachten wir den Nachmittag entspannt plantschend im heißen Wasser der Therme.
Am Abend gab es nach dem Essen ein Lagerfeuer im Camp. Im Kreis, mit einem kühlen Bier und Musik saßen wir um das Feuer, bis wir zum letzten Mal für diesen Trek in unseren Zelten verschwanden. Konträr zur ersten Nacht waren es allerdings auch spät noch über 20°C, was das Einschlafen etwas erschwerte. Mein Körper war scheinbar durcheinander und solche Stapazen bis dato nicht gewöhnt.

Tag 4: La Playa – Zip Lining – Wasserwerk – Aguas Calientes

Der vierte Tag begann wieder mit einer beim Frühstück entschiedenen Planänderung. Da wir eine ziemlich junge Gruppe waren (20-25) schlug uns unser Guide das bekannte Zip Lining auf 150m Höhe durch den Dschungel vor. Immer noch faul zu laufen und abenteuerlustig stimmten wir zu und verbrachten den Vormittag damit, auf verschiedensten Seilbahnen über den Dschungel zu „fliegen“.

Zip Lining Salkantay Trek

Von der Seilbahnstation brachte uns ein Bus zum Wasserkraftwerk (Hydroeléctrica (1950m). Dort nahmen wir unser Mittagessen ein und wanderten von dort aus drei Stunden entlang der Eisenbahnschienen nach Aguas Calientes (2050m), wo wir die Nacht im Hotel verbrachten würden. Dieser Teil der Strecke fühlte sich bereits nach Zielgerade an. Wir trafen einige andere Wanderer, den ein oder anderen Vierbeiner und Vorfreude auf den anstehenden Weltwunderbesuch am nächsten Tag machte sich breit.

Salkantay Trek Hund Salkantay Trek

Tag 5: Aguas Calientes – Machu Picchu – Cusco

Um 4:30 Uhr hieß es Frühstückszeit. Danach liefen wir rasch zur Busstation, um die Inkastadt sicher bei Sonnenaufgang erleben zu können. Von dort aus brachte uns einer von unzähligen vollgestopften Touristenbussen zum Eingang des Machu Picchu (2400m). Ganz schön ungewohnt nach den letzten Tagen inmitten beeindruckender Natur und ohne den Trubel der Stadt. Nach einer ausführlichen, etwa zwei Stunden langen Führung durch die heilige Stätte hatten wir den Rest des Tages Zeit, das Weltwunder auf eigene Faust zu erkunden. Wir machten viele Bilder und genossen die gedankliche Zeitreise.

Salkantay Trek Erfahrung zum Machu Pichu

Anschließend ging es mit dem Bus zurück nach Aguas Calientes und von dort aus mit dem Zug nach Ollantaytambo, wo unser Bus zurück nach Cusco schon auf uns wartete.

Fazit meiner Salktantay Trek Erfahrung:

Wenn auch einige Planänderungen vorgenommen wurden, war dieser Trek auf jeden Fall die richtige Wahl für uns. Es war die perfekte Kombination aus Aktivitäten, Natur und Kultur. Unser Guide hat einen tollen Job gemacht, uns die Inkakultur näher gebracht, einiges über Fauna und Flora der unterschiedlichen Landschaftstypen gelehrt und die Tour letztendlich auch dadurch zu einem unvergesslichen Erlebnis für uns gemacht.

Unsere Agentur für den Salkantay Trek:

Xtreme Tourbulencia
364 Plateros Street, Plaza de Armas Cusco – Peru
Email: info@x-tremetourbulencia.com
Telefon: (+51) (84) 222-405  / (+51) (84) 225-872


Mehr aus Lima und Peru?

Top 5 : Märkte in Lima, Peru

Im Dschungel um Iquitos: Zwischen Tarantel, Anakonda & Co.

Lima: Erfahrungsbericht über das Leben in Peru

Die 5 schönsten Parks in Lima

Travel Guide für Lima: Sehenswürdigkeiten und mehr…

Strandtag in Punta Hermosa in Lima – Peru

Oase Huacachina : Actionparadies in der Wüste Perus

Paddington hatte Recht: 10 Gründe für eine Reise nach Peru

Top 5 : Billige Restaurants in Lima

Laguna 69: ein Traum in 4600m Höhe

Fliegen über Lima: Paragliding in Miraflores

What to do in Paracas: Farbenfrohe Wüste

What to do in Arequipa? Sehenswürdigkeiten und mehr…

What to do in Cusco? Sehenswürdigkeiten und mehr…

Titicaca Homestay : Tour auf dem höchsten See der Welt

Mitgebracht aus Peru – Meine schönsten Souvenirs