Die Copacabana Boliviens ist zweifellos nicht annähernd so bekannt, wie der gleichnamige Stadtteil Rio de Janeiros mit seinem Traumstrand in Brasilien. Trotzdem gilt sie, vor allem unter Rucksacktouristen, als Geheimtipp und sollte Bestandteil jeder Bolivienreise sein. Neben der Tatsache, dass es der perfekte Ausgangspunkt für Fahrten zu den bekannten Inseln des Titicacasees „Isla del Sol“ und Isla de la Luna“ ist, versprüht die Stadt auch sonst einen ganz eigenen Charme.

Wie komme ich zur bolivianischen Copacabana?

Mit ihren rund 8.000 Einwohnern liegt sie auf einer Höhe von 3810m direkt am Titicacasee, sowie an der Straße, die Puno (Peru) und La Paz (Bolivien) verbindet.
Von Puno aus benötigt man mit dem Bus in etwa 3 Stunden. Nach circa 2 Stunden und 45 Minuten erreicht man die peruanisch-bolivianische Grenze Kasani. Je nachdem wie lange die dortige Passkontrolle dauert, geht es nach 15-45 Minuten mit dem Bus weiter in Richtung Copacabana. Nach der Grenze dauert die Fahrt nur noch 20 Minuten, bis man die Halbinsel am Ufer des Titicacasees erreicht. Im Durchschnitt kostet ein Busticket für diese Fahrt 15§ bzw. 40 Nuevo Soles bzw. 100 Bolivianos.

Von La Paz aus beträgt die Fahrtzeit in etwa 3 Stunden und 30 Minuten. Zwischendurch stoppt man an der Estrecho de Tiquina (Straße von Tiquina), eine Engstelle im Titicaca-See auf dem Altiplano in Bolivien, um diese mit einer Fähre zu durchqueren. Dies dauert nur 10 Minuten und kostet 1 Boliviano oder 0,20$. Danach geht es mit dem Bus weiter bis zum Zielort, der Copacabana Boliviens. Diese Strecke kostet im Durchschnitt 10§ bzw. 30 Soles bzw. 70 Bolivianos.

Copacabana in Bolivien:
Gemütlicher Fleck Erde mit vielen Hippies

Schon vorher hatten wir viel und vorwiegend Positives von der Copacabana gehört. Das Gehörte und Gelesene deckte sich schnell mit unserem ersten Eindruck.

Im Gegensatz zu den umliegenden, grauen und tristen Städten in der Region, besticht das Ortsbild mit kleinen gepflasterten Straßen und Gassen, süßen Restaurants, bunten Häuschen und Gärten.

Besonders für Touristen mit kleinem Geldbeutel ist die Copacabana attraktiv. Ein Menü mit frisch aus dem Titicacasee gefischter Forelle, Beilagen und Getränk bekommt man für umgerechnet 2€. Auch einfache, aber ausreichende Unterkünfte findet man unschwer für einen ähnlichen Preis.

Copacabana Bolivien

Souvenirs & Shopping Copacabana:

Während unseres Aufenthaltes nahmen meine beiden Freundinnen und ich uns vor, einen Vormittag nach dem Frühstück ein wenig bummeln zu gehen. Diese Bummeltour eskalierte allerdings ein wenig.

Copacabana Bolivien

Stundenlang hielten wir uns in den kleinen Geschäften der Copacabana auf und shoppten vor allem Textilien aus Alpakawolle, wie Schals, Pullover, Strickjacken und Mützen. Später fanden wir noch Ledertaschen und Rucksäcke, Silberschmuck, kleinere Mitbringsel und und und…

Copacabana Bolivien

Zu unserer Verteidigung ist zu sagen, dass es bei den bolivianischen Preisen auch nahezu unmöglich ist sich zu bremsen. Im Vergleich zu den peruanischen Souvenirmärkten oder jenen in La Paz, sind die Preise um einiges niedriger.

Während unseres Rausches schaffte es eine Kirche uns zu unterbrechen. Die Basilika der Copacabana.

Basilika / Kathedrale von Copacabana:

Der Geschichte zufolge wurde die Kathedrale im maurischen Stil im Jahre 1580 nach dem Erscheinen der „Dunklen Jungfrau“ bzw. „Virgen Morena“, gebaut.

In der Kirche befindet sich eine, von einem Indio geschnitzte Figur dieser Jungfrau. Sie trägt eine Krone aus reinem Gold und wird als Schutzheilige des Titicacasees verehrt.

Am Wochenende kann man auf dem Platz vor der Basilika ein ungewöhnliches Ritual beobachten. Autobesitzer aus ganz Bolivien und auch aus dem angrenzenden Peru kommen mit ihren Fahrzeugen, um diese segnen zu lassen. Die Autos sind bunt mit Blumen geschmückt und es gibt Musik und Tänze. Die Leute glauben dieses Ritual schützt vor Unfällen und verhilft zur Langlebigkeit der Fahrzeuge. Wenn man bedenkt, dass Bolivien zu den Ländern mit dem weltweit gefährlichsten Verkehr zählt, ist es immerhin gut gemeint.

Cerro Calvario – Aussichtspunkt und Wallfahrtsziel

Der Cerro Calvario galt bereits für die Inka als heiliger Berg und ist nach wie vor ein beliebtes Wallfahrtsziel. Er ist 3966m hoch und liegt am Westufer der Halbinsel. Der Aufstieg dauert in etwa 45 Minuten und ist sehr anstrengend. Es geht wirklich steil und steinig den Berg hinauf. Nach etwa einem Drittel der Strecke wird man allerdings schon mit wunderschönen Aussichten belohnt.

Cerro Calvario

Dort trifft man allerdings auch zwielichtige Alkohol trinkende Gestalten, viel Müll und mehr oder weniger aufdringliche Verkäufer an. Insgesamt eine merkwürdige Atmosphäre. Also den Berg besser bei Tag erklimmen und vor der Dämmerung zurück sein. Endlich ganz oben angekommen, kann man eine Kerze aufstellen oder einfach die traumhafte Aussicht über den See und Copacabana genießen.

Cerro Calvario

Überfahrt zur „Isla del Sol“ und „Isla de la Luna“

Täglich fahren viele verschiedene Boote zu den beiden bekannten Inseln auf der bolivianischen Seite des Titicacasees.

Hotel und Restaurant für Copacabana:

Hotel Las Olas
Calle Michel Perez 1-3, Copacabana, Bolivien

Die Unterkünfte diesen Hotels sind alles individuell gestaltet. Die kleinen Häuschen haben alle eigene Gärten, in denen sich teilweise die im Hotel lebenden zahmen Alpakas aufhalten. In Hängematten, im Hottube mit tollem Blick über den See oder vorm Holzofen kann man sich hier entspannen.

Preise:
Einzelzimmer: 35$
Doppelzimmer: 47$
Dreibettzimmer: 59$

http://hostallasolas.com/


Hotel und Restaurant La Cupula
Calle Michel Perez 1-3, Copacabana, Bolivien

Preise:
Einzelzimmer: 19$
Doppelzimmer: 28-37$
Dreibettzimmer: 48$

Als wir in unserem zuvor gebuchten Hotel/Hostel “La Cupula” eintrafen, stellte sich heraus, dass wir ganz zufällig das schönste und sogar in Reiseführern empfohlene Hotel ausgesucht hatten. Der deutsche Besitzer Martin wuselt rund um die Uhr im und um das Hotel herum; immer mit dem Ziel, seinen Gästen die Zeit in seinem Hotel so angenehm wie möglich zu gestalten. Der Aufenthaltsraum mit Kamin, sowie die Hängematten im Garten, laden zum gemütlichen Verweilen ein. Auch das Hoteleigene Restaurant ist wärmstens zu empfehlen. Es gibt leckeres Frühstück und Abendessen und als Besonderheit sogar Fondue. Dadurch das Hotel und Restaurant am Hang liegen, kann man von dort aus die Aussicht über den See und Copacabana genießen.


El Condor & The Eagle Cafe
Av 6 de Agosto inside Residencial Paris | 1st. Floor, Copacabana, Bolivien

Super leckeres Frühstück in gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre und hilfsbereite, liebenswürdige Besitzer machen diesen Ort zum schönsten Kaffee der Stadt. Die Internetverbindung ist besser als in den meisten umliegenden Kaffees und Restaurants und es liegen Reiseführer und andere Literatur zum Schmökern bei Tee und Kaffee aus.