Wer bist du und was machst du?

Hallo, ich bin Marie und 24 Jahre alt. Ich habe dieses Jahr mein Studium in Business Administration in Düsseldorf abgeschlossen. Danach habe ich in einer Firma im Marketing gearbeitet. Jetzt setzte ich aber erst mal wegen Schwangerschaft ein Jahr aus.

Erzähle uns kurz von dem Land/der Stadt in der du gelebt hast!

Ich habe in Lima in Peru gelebt. Ein wunderschönes Land, mit tollen Menschen, einer schönen Sprache, leckerem Essen und himmlischen Landschaften. Also mit Allem, was das Herz begehrt.

Warum hast du dir genau das kurzzeitige Leben in Peru ausgesucht?

Theoretisch habe ich mir dieses Land nicht aktiv ausgesucht. Ich wusste, ich möchte in ein spanischsprachiges Land für meinen Auslandsaufenthalt, aber im Grunde nicht genau in welches. Bis mich meine, bis dahin noch fast unbekannte, Mitstudierende von Peru überzeugt hat. Naja, überzeugt ist zu übertrieben. Es war eher: Ich flieg nach Peru! Komm mit! Es gibt noch einen Platz, aber du musst dich schnell entscheiden!

Gesagt..Getan..

Wie waren deine ersten Eindrücke und Erfahrungen? Gab es Überraschungen?

Der erste Eindruck entstand bei der Fahrt vom Flughafen zu unserem Studentenwohnheim im Stadtteil Miraflores. Am Anfang waren wir wirklich eingeschüchtert von dieser riesigen, dreckigen und lauten Stadt. Vor allem weil wir gerade vom schönen Strand Costa Ricas kamen.

Miraflores ist das etwas teurere Viertel in Lima, das wir uns vorher bewusst ausgesucht haben. Als wir dort ankamen waren wir wirklich beruhigt. Es liegt „direkt am Meer“ und sieht eher europäisch aus. Wobei wir am Anfang immer noch sehr penibel darauf geachtet haben, welches Taxi wir nehmen (es gibt Firmen, die sicherer als andere gelten) und dass wir abends immer bevor es dunkel wird Zuhause sind. Diese extreme Vorsicht und das Gefühl der Unsicherheit verflogen allerdings sehr schnell, sodass wir uns zügig quasi wie Zuhause fühlten. Das hat mich nach den ganzen Horrorgeschichten, die man manchmal so hört, sehr überrascht.

Hat es lange gedauert bis du dich eingelebt hast? Fiel es leicht, sich zu integrieren?

Oh, diese Frage hab ich ja schon fast beantwortet. Eigentlich hat es nicht lange gedauert, bis wir uns an das Leben in Peru und Lima gewöhnt hatten. Außer, dass wir ein paar Unannehmlichkeiten mit unserem Wohnheim hatten: Die Betten und Küche waren das absolute Grauen, obwohl ich jetzt gelernt habe, dass man sich an Alles gewöhnen kann. Am Anfang mussten wir auch erst mal mit unseren Mitbewohnern warm werden. Wir waren nämlich die einzigen Deutschen zwischen ca. 20 Franzosen, 1 Kolumbianer und 1 Dominikaner. Aber am Ende war es dort wirklich wie unser Zuhause.

Wie sind die Menschen dort?

Ich finde die Peruaner alle sehr nett und liebenswert. Vor allem freundlich, wenn auch etwas zurückhaltend.

Hast du irgendwas gemacht, was du dir nie erträumt hättest?

Ich bin von einer 100m hohen Brücke Bungee gesprungen und das mit einem – im Nachhinein betrachtet – sehr dünnen Seil.

Was war der schönste Moment?

Puhhh, da gab es wirklich viele. Wir reisten ziemlich viel von Peru aus. Vorher besuchten wir Costa Rica und Panama und währenddessen Ecuador und Bolivien. Da fällt mir die Auswahl nicht leicht.

Wir haben auf unserer Reise durch Costa Rica eine einstündige Fahrt auf dem Jet Ski geschenkt bekommen und riesen Schildkröten, Faultiere und Krokodile gesehen. Oder in einem heißen Pool, neben Alpakas, mit Blick auf den Titikakasee, gebadet. Oder mit unseren Mitbewohnern einen sehr außergewöhnlichen Campingausflug nach Marcahuasi in der Nähe von Lima gemacht.

Ich kann mich wirklich nicht entscheiden.

Und der Schlechtestes?

Das war die Fahrt von der Stadt Puno an der Grenze zu Bolivien zum Flughafen. Da es genau zu diesem Zeitpunkt politisch begründete Aufstände und Straßenblockaden der Bevölkerung dort gab. Als wir uns mit dem Taxi einer der Blockaden näherten, welche laut unserm Hotel eigentlich aufgelöst sein sollten, bekamen wir es wirklich mit der Angst zu tun. Überall lagen riesige Steine mit denen geworfen wurden, hier und da brannte es und die randalierenden Menschen kamen unserem Taxi immer näher. Bis wir dem Taxifahrer dezent nett gesagt haben, er solle doch bitte wieder umdrehen.

Welche Stadtteile sind lebenswert und warum?

Uns als lebenswert und vor allem sicher empfohlen wurden Miraflores, Barranco und San Isidro. Rückwirkend kann man sagen, dass dort auch die meisten Austauschstudenten lebten und wir uns größtenteils in diesen Bezirken aufhielten. Vor allem Miraflores erwies sich für uns als das perfekte Viertel zum leben. Es gab alles, was man benötigte, lag direkt an der Küste und war eben sicher.

Was ist das durchschnittliche Budget pro Monat um dort zu leben?

Das ist ebenfalls schwierig zu beantworten, da wir so viel rumgereist sind. Allgemein ist das Leben in Peru für uns im Vergleich zu Europa ziemlich günstig. Ungefähr 200€ haben wir für unser Zimmer im Monat bezahlt. Für das Essen im Schnitt 100€ im Monat.

Könntest du dir vorstellen zurückzugehen oder dort zu leben?

Also zurückgehen möchte ich eines Tages auf jeden Fall. Schon alleine, um noch die vielen Dinge in Peru zu sehen, die ich nicht geschafft habe zusehen. Ich könnte mir auch vorstellen nochmal für eine begrenzte Zeit dort zu leben, allerdings nicht für immer. Das Land, wo ich für immer Leben möchte, habe ich auf meinen Reisen noch nicht gefunden.

Welches ist dein schönstes Souvenir?

Meine wirklich tolle Freundin, die ich durch die Reise dorthin gewonnen habe. (Meine Kommilitonin, die mich erst auf die Peru- Idee gebracht hat.)

So eine lange Zeit auf 17qm zu zweit zu wohnen, ohne sich vorher richtig oder lange zu kennen und das auch noch in einen fremden Land, verbindet sehr.

Deine Insider-Tipps?

  • Feiern mit anschließend besten Burger im Club HELP! in Barranco
  • Sushi bei Edo Sushi (http://edosushibar.com)
  • Einen leeren Rucksack mitbringen für alle Souvenirs, besonders für die tollen Alpakadecken und Teppiche
  • Paragliding und Joggen an der Promenade von Miraflores
  • Der Jungletrail zum Macchu Picchu.
  • Ein Campingausflug nach Marcahuasi.
  • Eine Nacht bei den Einheimischen vom Titikakasee verbringen
  • In Bolivien an der Copacabana im Hotel “La Cupula” wohnen, dort die Hot Tube reservieren und das hauseigene Restaurant testen
  • Von Lima aus mit dem Bus überall hin reisen…
    Peru

Vielen Dank Marie!!


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