Eine einmalige Perspektive auf das lokale Leben der Peruaner, bietet ein Homestay bei einer Familie auf einer Insel des Titicacasees. Man sammelt Erfahrungen aus erster Hand von den Menschen, die ein Leben führen, was wir uns kaum vorstellen können. Diese Form des Reisens bietet die Möglichkeit, in engsten Kontakt mit seinen Gastgebern zu treten und die einzigartige und faszinierende peruanische Kultur hautnah zu erleben.

Erfahrungsreicher Titicaca Homestay

Tag 1: Ankunft in Puno
Von Lima aus gelangt man entweder per Bus oder über den Luftweg nach Puno. Puno liegt mit seinen rund 120.000 Einwohnern im Süden Perus und direkt am Ufer des Titicacasees. Von der peruanischen Seite aus, starten hier die Touren auf den See. Die Flugzeit von Lima nach Juliaca, welches die Stadt mit dem nächstgelegensten Flughafen ist, beträgt 1 Stunde und 40 Minuten. Mit dem Bus benötigt man geringe 17 Stunden mehr. Weder Puno, noch Juliaca sind sonderlich schön, im Gegenteil. Diese 2 Städte gehören definitiv zu den hässlichsten Plätzen, die ich in Peru besucht habe.

Der erste Tag in Puno diente der Akklimatisierung. Da Puno auf einer Höhe von 3.800m liegt, läuft man Gefahr, die Symptome der Höhenkrankheit zu spüren zu bekommen. Dabei ist ein Tag eine sehr optimistische Akklimatisierungszeit. In der Regel halten die Leitsymptome, wie Kopfschmerzen, gepaart mit Schwindel, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Schwäche und Schlafstörungen, etwa 3-4 Tage an. Viel Trinken, der Verzicht auf Alkohol und entsprechende Tabletten gegen die Symptome, helfen dabei, die “Krankheit” schnell zu überwinden.

Tag 2: Floating Islands & Insel Amantani
Nach dem zeitigen Frühstück im Hotel, holte uns ein Touristenbus ab. Dieser brachte uns zu unserem Boot, welches uns zunächst zu den “Floating Islands” und später dann zu unserem “Homestay” auf die Insel Amantani bringen sollte.
Etwa 2 Stunden Bootsfahrt später, hielten wir bei den schwimmenden Inseln mit ihren Bewohnern, den Urus. Die “Floating Islands”, die nur aus Schilf bestehen und sozusagen im See treiben, sind eines der Highlights auf dem Titicacasee. Und tatsächlich waren sie es auch für uns.

Floating Islands

Die Urus begannen ihre ungewöhnliche treibende Existenz vor Jahrhunderten und isolierten sich somit von den Inkas. Etwa 300 Familien leben heute noch dieses Leben auf dem Titikakasee. Es werden jedoch stetig weniger. Uns immer wieder fragend, wie diese Menschen dort ihr Dasein fristen können, besichtigten wir die „Häuser“ der Inselbewohner.

Floating Islands (2)

Der Gestank und die Unordnung luden nicht gerade dazu ein, lange auf der Insel zu verweilen, sodass wir, nach einer kleinen Rundfahrt mit dem inseleigenen Schilfexpress, diese auch schon wieder verließen.

Floating Islands

Nach einer weiteren Stunde Bootfahrt legten wir dann an der Insel Amantani an. Hier sollten wir bei unserer Homestay-Mama Clara und ihrer Tochter Vicky übernachten.
In Folge eines kurzen, aber schweißtreibenden Aufstieges, gelangten wir zu Claras Haus. Unser Zimmer war wider Erwarten recht gemütlich und niedlicher eingerichtet als so manches Hostel. Demzufolge fühlten wir uns hier direkt heimisch.

Wenig später bekamen wir ein leckeres Essen mit Quinoa Suppe, die uns die folgenden Tage öfter begegnen würde, bevor wir zum höchsten Punkt der Insel marschierten. Dort gab es neben der beeindruckenden Aussicht, einen Prä-Inka-Tempel zu besichtigen.

Insel Amantani

Auch dieser Aufstieg war alles andere als einfach. Auf 4.200m angekommen und ziemlich erschöpft, entschädigte uns dann die soeben erwähnte Aussicht.
Zurück in dem Dorf, kam es dann auch schon zur nächsten aufregenden Aktivität; Tanzen in typisch peruanischer Tracht zu typisch peruanischer Musik mit den Einheimischen der Insel. Dies war definitiv unser Highlight des Tages.

Tag 3: Insel Taquile
Nach dem Fest ging es mit der Taschenlampe, denn Strom und fließend Wasser gab es auf der Insel Amantani nicht, zurück zum Haus. Mitten in der Nacht weckte uns plötzlich ein heftiges Gewitter. Das Haus vibrierte bei jedem Donnerschlag und der Blitz erhellte das Zimmer. An Schlaf war erstmal nicht mehr zu denken.
Am nächsten Morgen – glücklich darüber, dass das Haus nicht weg gespült wurde – begaben wir uns in aller Frühe zum Frühstück mit Clara und Vicky, um uns danach wieder auf See zu begeben.
Angekommen auf der Nachbarinsel, der Insel Taquile, mussten wir wieder einmal unsere Bergsteigerqualitäten unter Beweis stellen. Schnaufend erklimmten wir den höchsten Punkt der Insel, wo ein leckeres Mittagessen mit frischem Fisch auf uns wartete. Die Aussicht war gigantisch. Das terracotta-rot des Bodens der Insel stellte einen beeindruckenden Kontrast zum tiefblau des Wassers des Sees dar.

Insel Taquile Titikaka

Hier erfuhren wir einiges über die Lebensweise und Bräuche, der auf der Insel lebenden Peruaner. Auf dieser Insel sah die Männerrolle beispielsweise ein wenig anders aus. Hier sind die Männer nämlich für das Nähen zuständig. Für ihre hochwertigen Textilien sind diese in der gesamten Region bekannt.
Wenig später ging es dann auf der anderen Seite der Insel wieder hinunter zum Ufer, wo unser Boot bereits auf uns wartete, um uns zurück nach Puno zu befördern.

Titicacasee


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