Unsere 3 Tage mit dem Schneemobil durch die Schneelandschaften Quebecs in Kanada waren ein unvergessliches Erlebnis. Wir fuhren kilometerlang über riesige zugefrorene Seen, durch verschneite Wälder und die Berge der Gegend hinauf und wieder hinunter. Allein die Region Quebec bietet 33.500 Kilometer Straße nur für Schneemobile und ist der größte Spot der Welt für diesen Motorsport.

Kanada: Mit dem Schneemobil durch Quebec

Tag 1:

Nach 30-minütiger theoretischer Erklärung durch unseren Guide in unserem Hotel saßen wir auch schon auf den Schneemobilen. Wir waren eine Gruppe aus 12 Personen + Guide, wobei sich immer 2 Leute ein Schneemobil teilten und wir uns somit mit dem Fahren abwechselten.
Das Steuern der Schneemobile ist kinderleicht. Den Gashebel bedient man mit dem rechten Daumen und die Bremse mit der linken Hand. Somit ist die Bremse genau auf der anderen Seite als bei einem Motorrad, was die Motorradfahrer in unserer Gruppe anfänglich etwas verwirrte.
Unser Guide appellierte lediglich durchgängig 3 Regeln: 1. Einhalten des Sicherheitsabstandes, 2. Immer rechts halten, um den entgegenkommenden Schneemobilen nicht in die Quere zu kommen und 3. Die Geschwindigkeit den Gegebenheiten anpassen. Zu der Geschwindigkeiten ist zu sagen, dass unsere Fahrzeuge alle auf 70km/h gedrosselt waren, was dem Spaß allerdings keinen Abbruch tat. Das Mobil unseres Guides schaffte um die 150km/h und es gibt wohl auch noch schnellere.

Schneemobil Kanada Quebec

Sich kurz an das Mobil gewöhnt und die Regeln zum mindestens dritten Mal gehört, ging es auf den zugefrorenen See Lac Taureau, an dem unser Hotel gelegen war. Anfangs fuhren wir langsam in einer Kolonne hintereinander her, tauschten die Fahrer und bekamen mehr und mehr Gefühl für die Fahrzeuge. Nach den ersten 1-2 Stunden ging es dann endlich in den Wald und wir fühlten uns alle schnell sicher. Ich würde Das Fahren eines Schneemobils mit einem Quad oder Jetski vergleichen, wobei es doch rutschiger ist. Ich hatte zumindest ein weniger sicheres Gefühl als auf einem Quad. Was das ganze etwas umgemütlich gestaltete, vor allem für die Person, die gerade nicht gefahren ist, ist, dass wir frostige -28 Grad hatten, als wir die Tour starteten. Man kann so viel anhaben wie man will, irgendwann friert man einfach; auch trotz beheizter Lenkgriffe, Skiunterwäsche, Skihose, Skijacke, 2 Pullis, Handschuhe inkl. Handwärmer, Boots, Sturmhaube, Schal und trotz 3 Paar Socken in Schneeboots. Als Tipp: in jedem noch so kleinen Shop gibt es in dieser Jahreszeit Hand- und Fußwärmer für wenige Dollar zu kaufen. Diese erwärmen sich binnen 20 Minuten selbst und halten für einige Stunden immerhin etwas wärmer.
Nach einem stärkenden Mittagessen in einem kleinen Restaurant inmitten des kanadischen Waldes, fuhren wir zurück durch die verschneiten Wälder zu unserem Hotel.

Schneemobil Quebec

Tag 2:

Am zweiten Tag sollten wir schon in der ersten Tageshälfte über 90km fahren. Wir durchquerten wieder verschneite Wälder, fuhren über zugefrorene Seen und über Bergketten. Die Bilder, die sich uns boten, waren traumhaft schön und wir machten immer mal wieder Halt um die beeindruckende Aussicht zu genießen und ein paar Fotos zu schießen. Als wir nach 3,5 Stunden an unserem Restaurant für die Mittagspause ankamen, war ich mehr als froh. Trotz der wunderschönen Schneelandschaft, war ich dermaßen durchgefroren, dass ich meine Hände Füße kaum noch spürte.
Nach heißer Suppe und einem deftigen Lunch tauten wir aber alle langsam wieder auf und es konnte weitergehen. Auch der Rückweg hielt wieder atemberaubende Ausblicke für uns bereit. Am Ende des zweiten Tages hatten auch die zuvor nicht so motorbegeisterten unter uns (ich inklusive) die Bedienung des Schneemobils verinnerlicht und das Fahren machte wahnsinnig viel Spaß.
Als kleines Highlight am zweiten Tag bat unser Guide uns an, uns auf dem zugefroren Lac Taureau eine Runde auf seinem Schneemobil mitzunehmen. Erst etwas unsicher, willigte auch ich schnell ein und so ging es mit 150km/h über das zugeschneite Eis. Das war dann doch noch mal ein anderes Feeling als auf unseren Mobilen.

Kanada Winter Quebec

Tag 3:

Am Anfang des letzten Tages warnte unser Guide uns davor, uns nicht zu sicher zu fühlen und die drei goldenen Regeln nicht zu vergessen. Außer einem kleinen beinahe Unfall eines des Mitglieder unserer Gruppe, ging aber auch an diesem Tag alles gut und wir verbrachten wieder rund 6 Stunden auf dem Schneemobil. Mittlerweile merkte ich den Muskelkater vom Fahren der letzten zwei Tage, aber nach wenigen Minuten verging das anfänglich etwas unangenehme Gefühl und ich konnte auch am letzten Tag die Fahrt und die wunderschönen Landschaften genießen.
An diesem Tag hielten wir nicht nur an Aussichtspunkten, sondern auch in einem kleinen Eisdorf, in dem winzige bunte Hütten standen, in denen sich die dort arbeitenden Jäger und Fischer zwischendurch aufwärmen. Wir unterhielten uns mit 2 der unzähligen hier arbeitenden Männern. Da mein Französisch generell nicht wirklich fließend ist, fiel es mir umso schwerer die Quebecos mit ihrem Akzent zu verstehen und so war ich auf meine Begleitung als Übersetzer angewiesen. Sie zeigten uns, wie sie Löcher in die Zentimeter dicke Eisdecke des Sees bohrten um dort zu fischen. Und schon nach wenigen Minuten bissen die ersten Fische an. Ich würde es niemals mehrere Stunden in dieser Kälte aushalten, aber die Fischer schienen recht zufrieden mit ihrer Situation.

Eisdorf Quebec

Noch ein paar Worte gewechselt, verabschiedet wir uns und fuhren die letzten Kilometer zurück zu unserem Hotel, wo unserer 3-tägige Schneemobiltour endete.

Ich würde eine solche Tour definitiv wieder machen. Die Kombination von märchenhaften Winterlandschaften und dem aufregenden Schneemobilfahren machten die 3 Tage zu einer unvergesslichen Erfahrung.

 

Meine Kanada Ausrüstung:

Warme dicke Daunenjacke

Meine knallrote Skihose von The North Face

Pudelmütze von The North Face

Dicke wasserdichte Handschuhe von The North Face

Die wärmsten Schuhe der Welt: Sorel Caribou Boots

Ständiger Begleiter von enormer Bedeutung: The HEAT company Handwärmer

Warme Thermounterwäsche

Warme Outdoorsocken