Nach den letzten ereignisreichen und leicht stressigen Tagen in Deutschland ging es dann letzten Donnerstag endlich los in Richtung Frankreich, Paris um genau zu sein. Mein neues Zuhause für mindestens die nächsten 6 Monate. Abgesehen von stundenlangen Aufenthalten am Flughafen hatte ich die Stadt noch nie zuvor besucht. Die allgemeinen Meinungen verrieten aber immer, dass es vor allem zwei Eigenschaften hat: schön und teuer!! Beides kann ich schon jetzt, nach nur wenigen Tagen hier bestätigen. Was sonst noch so passiert ist, könnt ihr im ersten Teil meines Paris Journal nachlesen.

Die Ankunft

Der Weg vom Flughafen zu meiner neuen Bleibe im 15. Arrondissement erwies sich als um einiges ätzender als erwartet. Mit dem RoissyBus wollte ich für 11€ bis Opera fahren um dort dann in die Metro umzusteigen und wenig später mein neues Zuhause zu erreichen. In der Theorie klingt das ja ganz gut. In der Praxis fuhr mir der Bus vor der Nase weg, sodass ich 30 Minuten auf den nächsten warten musste, blieb ich mit meinen Koffern schon kurz hinter der Bustür stecken, sodass niemand mehr durchkam, stürzte ich dank fehlender Rolltreppe fast die Treppe zur Metro hinunter, die ich übrigens natürlich nicht auf Anhieb gefunden hatte, passte nicht mehr in die ersten Zug und musste auf den nächsten warten. In der nächsten Bahn wurde ich aufgrund meiner Gepäckmengen wenig freundlich geduldet und zu allem Überfluss verließ mich auch noch mein Iphone, sodass ich zwei Stationen zu früh ausstieg. Die letzten 2km bewältigte ich dann mit zwei Koffern und einem Rucksack, in Lederjacke bei 25°C zu Fuß.

Endlich angekommen, war der Hausbesitzer, bei dem ich mein Zimmer zur Untermiete gemietet habe, aber sehr freundlich und ich erholte mich schnell von den Strapazen der Anreise. An diesem Abend lief ich nur noch ins nächste Carrefour um mir irgendwas zu essen und zu trinken zu kaufen und fiel schon bald darauf erschöpft ins Bett.

 

Das erste Wochenende

Ausgeschlafen ging es am nächsten Morgen nach schnellem Frühstück zu Hause raus und in die Stadt. Ich spazierte im Park Jardin des Tuileries bishin zum Louvre und dann an der Seine entlang zurück zum Eiffelturm. Ich ließ mir viel Zeit und die Stadt begrüßte mich mit schönstem Sonnenschein und angenehmen 24°C.

Nach einer kleinen Verschnaufpause unter dem Eiffelturm machte ich mich dann aber auch schon wieder auf den Heimweg um Einkäufe für das Wochenende zu erledigen und die Reste aus meinen Koffern auszuräumen.

Abends ging es dann zusammen mit zwei Mädels auf einen Drink ins Rosa Bonheur, einer Bar mit einer Art Biergarten, gelegen im Parc des Buttes Chaumont im 19. Arrondisement. Dank des schönen Wetters konnten wir den ganzen Abend draußen sitzen und ich zu meiner Verwunderung feststellen, dass das französische Bier gar nicht mal so schlecht schmeckt.

Rosa Bonheur

Der Samstag und der Sonntag waren tagsüber leider dermaßen verregnet, dass ich abgesehen von Samstagabend keinen Fuß vor die Tür gesetzt habe. Das kam mir eigentlich aber recht gelegen, da ich so an meiner Bachelorthesis weiterschreiben und ganz in Ruhe ankommen konnte.

Samstagabend war ich mit den beiden Mädels von Freitagabend zum Kochen verabredet. Wir trafen uns bei Caro Zuhause, die sturmfrei in der Wohnung hatte, in der sie ihr Zimmer angemietet hat. Caro wohnt im 10. Arrondisement in einer Wohnung, die nur so PARIS schreit. Schon der Weg zu ihr ließ mich ein wenig neidisch werden. Überall waren Restaurants mit kleinen Terrassen und Bäckereien und es herrschte reges Treiben in den Straßen – eben wie man es sich in Paris vorstellt. An dem Haus mit ihrer Wohnung angekommen fiel mir als erstes der schöne Kachelboden im Hausflur auf.

Leben in Paris

In der Wohnung selbst passte irgendwie nichts, aber irgendwie doch alles zusammen. Die Besitzerin, eine Künstlerin, hatte wahnsinnig viele und unterschiedliche Kunstwerke an den Wänden und generell einen sehr interessanten Einrichtungsstil. Die zusammengewürfelte Küche mit ihren vielen , teilweise etwas merkwürdigen Schmuckstücken lud nur so dazu ein den Aperitif dort einzunehmen.

Nachdem wir gekocht, die erste Flasche Wein geleert und uns von der Jazzmusik aus dem Plattenspieler berieselt haben lassen, brachen wir auf, um uns eine Barempfehlung anzuschauen.

Später fanden wir heraus, dass die Bar zu den Top-Rooftop-Bar-Tipps gehörte. Sie trug den Namen Le Perchoir und war nur wenige Minuten von Caros Wohnung entfernt. Die Dachterrasse befindet sich in der siebten Etage auf dem Dach des Gebäudes und von hier aus hat man eine schöne Aussicht auf die Stadt mit ihren vielen Schornsteine, Sacré Coeur und Montparnasse. Eine Etage darunter befindet sich ein Restaurant, was wir das nächste Mal ausprobieren wollen.

Das war’s auch schon von meinem ersten Wochenende in Paris. Mal sehen, was die nächste Woche so bringt. (Hier geht’s zum Paris Journal #2)