Selten war ich so gespannt auf das Erkunden einer Stadt wie bei Budapest. Seit Jahren möchte ich die ungarische Hauptstadt besuchen. Nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Empfehlungen und begeisterter Erzählungen von Freunden und Bekannten, die bereits dort gewesen sind. Im Vorhinein habe ich bereits viel gelesen und nach Inspiration gesucht und so konnte ich mir schon vorher bildhaft vorstellen, wie ich durch die Straßen der Stadt schlendere. Ende April verbrachte ich dann endlich ein langes Wochenende in Budapest. Ob sich meine Fantasie mit meinen Erwartungen gedeckt hat? Mehr dazu weiter unten.

Ein langes Wochenende in Budapest: Allgemeine Tipps

Anreise: Ich bin für kleines Geld von Düsseldorf aus nach Budapest geflogen (130€ Hin- und Rückflug). Wer gutes Sitzfleisch hat, kann beispielsweise auch mit FlixBus oder mit der Bahn anreisen.

Flughafentransfer: Vom Flughafen gibt es einen Direktbus ins Zentrum der Stadt für ca. 6€. Wer bereit ist einmal umzusteigen, zahlt sogar nur um die 3€.

Fortbewegung: Das meiste erreicht man wunderbar zu Fuß. Ansonsten kosten Einzeltickets in Budapest auch unter 2€ und das öffentliche Verkehrsnetz ist super ausgebaut. Was ich ohne meine Mutter nicht gemacht hätte, aber trotzdem super fand, waren Hop-On-Hop-Off Busse. Auch hier gibt es zahlreiche Linien und man erreicht alle Sehenswürdigkeiten der Stadt problemlos. Außerdem ist noch eine Donauschifffahrt inklusive.

Währung: Bezahlt wird in Budapest mit Forinth (HUF). Heute entspricht ein Euro ungefähr 318 Forinth. Es gibt überall ausreichend Bankautomaten, an denen Forinth abgehoben werden können. Überall kann ebenfalls in Euro bezahlt werden. Ich hatte dabei auch immer Glück. Der Wechselkurs war immer fair. Das Rückgeld gab es dann aber in Forinth.

Wetter: Für ein langes Wochenende in Budapest eignen sich vor allem die Frühlings- und Herbstmonate. Im Sommer wird es ziemlich heiß, sodass die Stadterkundung keinen Spaß mehr macht. Bei unserem Besuch im April hatten wir ebenfalls bereits Temperaturen über 25°C, was die ein oder andere Erkundungstour zu einer schweißtreibenden Herausforderung gemacht hat.

Wohnen: Versucht unbedingt im Teil Pest der Stadt unterzukommen. Hier spielt sich das Leben ab. Wir hatten eine günstige und perfekt gelegene Airbnb-Wohnung inmitten des jüdischen Viertels. Hier würde ich sofort wieder unterkommen. Hier gibt es 25€ Reiseguthaben für deine erste Buchung über Airbnb.

ReiseführerLonely Planet Budapest

Ein langes Wochenende
in Budapest

Tag 1: Leckerer Kaffee, Donauschifffahrt und Jüdisches Viertel

Wir sind mit einem der ersten Flieger in Düsseldorf gestartet und waren demnach auch schön früh in Budapest. Am Vormittag erreichten wir das Zentrum der Stadt und unser erster Stopp war eines der stylischen unabhängigen Cafés, welches ich mir zuvor über Google Maps gespeichert hatte, Fekete.

Den Kaffeedurst gestillt, ging es von dort aus weiter in Richtung Donau. Kurzerhand entschlossen wir uns dazu, noch mit unseren Koffern im Gepäck eine Schifffahrt auf der Donau zu machen. Bei strahlendem Sonnenschein ging es für umgerechnet 10€ pro Person für 90 Minuten aufs Wasser, ausführliche Erklärungen zur Stadt inklusive. Rückblickend war das der perfekte Start, weil wir somit bereits eine erste Orientierung für das Wochenende in Budapest hatten.

Nun doch froh unsere Koffer bald los zu sein, schlenderten wir zu unserem Airbnb im jüdischen Viertel. Wir legten unsere Sachen ab, machten uns frisch uns setzten die Erkundung fort. Dieser Teil der Stadt ist bunt, stylisch und abgeranzt zugleich. Wir besuchten eine Ausstellung im Ernst Múzeum, aßen auf der Streetfood-Meile Karaván und probierten ungarisches Bier. Am besten lasst ihr euch hier einfach treiben. Es gibt an jeder Ecke etwas zu entdecken. Sei es Streetart, eine versteckte Kneipe, Galerien, ein schönes Gebäude, ein tolles Café oder oder oder…

Langes Wochenende in Budapest

Café Fekete, KARAVAN Streetfood und Donauschifffahrt

Tag 2: Heldenplatz, Stadtpark, Kaffeehaus, Géllertberg, Burgviertel und Lieblingsrestaurant

Wie ihr der Überschrift bereits entnehmen könnt, war Tag 2 unseres langen Wochenendes in Budapest ganz schön vollgepackt. Da wir aber den Hop-On-Hop-Off Bus für diesen Tage gebucht hatten, kamen wir unkompliziert und recht gemütlich von A nach B, sodass wir in Ruhe alles erkunden konnten.

Los ging ist zum Millennium Monument auf dem Heldenplatz und von dort aus durch den Stadtpark Városliget. Dort befinden sich neben weitläufigen Grünflachen auch der Budapester Zoo, sowie eines der bekannten Thermalbäder der Stadt, nämlich Széchenyi.

Nächster Stop war das weltbekannte historische New York Café. Seit der Eröffnung 1894 gehört es zu beliebtesten und meist besuchten Kaffeehäusern. Es befindet sich im unteren Geschoss des Boscolo Budapest Hotels und ist bereits von außen ein wahrer Hingucker. Im Inneren kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus. Unendlich viel Prunk auf einem Fleck. Zugegebenermaßen nicht meine Welt – zum Glück – aber dennoch unbedingt einen Besuch wert.

Langes Wochenende in Budapest

Hop-On-Hop-Off und Heldenplatz

Langes Wochenende in Budapest

New York Café

Gellért Berg. Seit mittlerweile mehr als zwei Jahrzehnten gehört der Berg zum UNESCO Kulturerbe. Der Ausblick von der Panoramaterrasse bei der Zitadelle gehörte zu den ausschlaggebenden Gründen. Von hier aus kann man weite Teile der Stadt, wie den Burgpalast, die Budapester Brücken, das Parlament und die wunderschönen Häuserreihen im Stadtteil Pest erblicken.

Da wir uns nun bereits auf der Budaer Seite der Stadt befanden und trotz des bis dato straffem Programm noch ziemlich motiviert waren, bewegten wir uns weiter zum Burgviertel. Hier empfiehlt sich definitiv ein Rundgang entlang des Burggarten-Basar hin zum Burgpalast und vor dort aus zur Fischerbastei.

Mehr als verdient hatten wir uns nach diesem Erkundungsmarathon ein leckeres Abendessen. Auf eine Empfehlung hin verschlug es uns ins szenige Restaurant Mazel Tov. Ein szeniges Gastrokonzept für alle diejenigen, die Ruinenbars zwar cool finden, es aber dennoch etwas schnieker mögen. Es befindet sich im Jüdischen Viertel und ist unserer Meinung nach definitiv weiterzuempfehlen. (Reservieren!!)

Blick vom Géllert Berg

Langes Wochenende in Budapest

Burgviertel und Fischerbastei

Langes Wochenende in Budapest

Mazel Tov Restaurant

Tag 3: Markthalle, Parlament und Donauufer

Am Vormittag unseres dritten Tages in Ungarns Hauptstadt besuchten wir die große Markthalle Központi Vásárcsarnok. Sie befindet sich im nahe der grünen Freiheitsbrücke im Pester Teil der Stadt und ist sowohl Touristenmagnet, als auch nach wie vor beliebte Einkaufsmöglichkeit bei Einheimischen. Im oberen Geschoss gibt es alles, was das Touriherz begehrt. Von Matrjoschka-Puppen (die eigentlich aus Russland stammen), über Fellmützen bis hin zu den typischen weißen Kleidern und Decken mit aufgestickten Blumen gibt es eine riesige Souvenirauswahl. Für uns gab es nur einen Kühlschrankmagneten für Mamas Kühlschrank. Im Erdgeschoss der Markthalle gibt es Lebensmittel. Hier findet man Gewürze, Salami, Obst und Gemüse, Weine, Honig um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Insgesamt bekommt man hier einen tollen Eindruck von Ungarns Kulinarik.

Mit der U-Bahn fuhren wir entlang der Donau zum Parlament. Budapests Parlament ist zweifellos ein beeindruckender Anblick. Es handelt sich um das drittgrößte Regierungsgebäude der Welt und ist bemerkenswertes und wunderschönes Wahrzeichen der Stadt.

Durch die direkte Lage an der Donau entschieden wir uns kurzerhand vom Parlament aus zu Fuß den Weg zurück ins Jüdische Viertel anzutreten. Dabei liefen wir, solange es die Route zuließ, am Ufer der Donau entlang und hielten en einem bewegenden Denkmal. Die Schuhe am Donauufer haben einen traurigen Hintergrund. Die Faschistische Gruppierung der Pfeilkruezler kamen nach dem Abzug der Deutschen im Jahre 1944 an die Macht. Im Zuge ihrer Judenverfolgung wurden etwa 10.000 Juden an dieser Stelle ermordet. Sie mussten sich am Fluss aufstellen, ihre Schuhe ausziehen und wurden erschossen, sodass sie direkt in die Donau stürzten. Das bescheiden und realistisch gestaltete Denkmal erinnert an diese abscheuliche Vergangenheit dieser Stelle.

Am Abend war es Zeit für eine weitere Sehenswürdigkeit in Budapest. Und zwar die Ruinenbars. In heruntergekommenen Gebäuden entstehen sehenswerte, ganz unterschiedliche Bars, die man unbedingt Mel gesehen haben muss. Wir entschieden uns für den Klassiker schlechthin, Szimpla Kert. Hier trifft man zwar vor allem Touristen, aber man bekommt einen guten ersten Eindruck davon, was es mit den Ruinenbars auf sich hat.

Langes Wochenende in Budapest

Große Markthalle

Langes Wochenende in Budapest

Parlament und Donauufer

Langes_Wochenende_Budapest

Ruinenbar Szimpla Kert

Fazit

Und das war dann leider auch schon der letzte Abend und unser langes Wochenende in Budapest. Insgesamt haben wir drei 3 volle Tage in der Stadt verbracht, was auch reichte, um die größten Sehenswürdigkeiten zu besuchen und einen Eindruck der Stadt zu gewinnen. Unten folgen trotzdem noch 3 Punkte, die ich euch empfehle, noch in euren Reiseplan mit aufzunehmen.

Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Budapest ist eine tolle und vielseitige Stadt, die für jeden Geschmack etwas bereithält. Dazu ist das meiste vor Ort im Vergleich zu Deutschland recht erschwinglich und man findet sich leicht zurecht. Die Erfahrung, die wir mit den Einheimischen vor Ort gemacht haben, waren leider weniger herzlich, als ich es mir gewünscht hätte, jedoch hat diese Tatsache unsere Laune nicht trüben können und wir kommen gerne wieder.


To-Do-Liste für’s nächste Mal:

Therme – Die Thermalbäder gehören zu Budapests Wahrzeichen und sind sicher einen Besuch wert. Die Temperaturen weit über 25°C während unseres Aufenthalt hielten uns allerdings von einem Besuch ab.

Synagoge von innen – Die Große Synagoge konnten wir leider nur von außen bewundern, da uns unsere Zeit zu schade war, um uns an der ellenlangen Schlange des Ticketschalters anzustellen. Für das nächste Mal wissen wir: Früher dort sein!

Margareteninsel – Die grüne Donauinsel, auf der jeden Sommer auch das bekannte Festival Sziget stattfindet, hätten wir mit etwas mehr Zeit ebenfalls gerne besucht, vielleicht mit dem Fahrrad.


Fehlt noch was? Habt ihr weitere Tipps? Lasst sie gerne in den Kommentaren da!