Die ersten wärmenden Sonnenstrahlen des Jahres für mich, guter Wein, leckeres Essen, eine schöne Sprache, ein mediterranes rot-orange-gelb-weißes Farbspektrum und das Gefühl von Leichtigkeit – ich glaube ich kann mich als italophil bezeichnen.

Mailand hat mir dabei zweifellos besser gefallen, als ich es erwartet hätte. Im Vorfeld habe ich um ehrlich zu sein nur wenig Gutes über die Stadt gehört und bin deshalb bin wirklich kleiner Erwartung geflogen. Natürlich würde ich es nicht mit Rom, Verona oder der Toskana vergleichen, aber ein Wochenende in Mailand würde ich definitiv weiterempfehlen; und das vor allem wegen der folgenden Punkte..

Meine Liste für ein Wochenende in Mailand

Das Künstlerviertel Brera

Hier konnte ich persönlich am meisten Italienfeeling aufsaugen. Das hübsche Künstlerviertel Brera liegt fernab von Verkehrslärm und Unruhe weniger als 20 Minuten zu Fuß vom Dom entfernt und besticht seine Besucher mit typisch italienischer Architektur, vielen kleinen Restaurants, Bars, Straßencafés und Kunsthandwerk. Nicht zu vergessen sind die Pinakothek  und die Accademia di Belle Arti (komme ich später noch genauer drauf zurück). Besonders wenn man hier zu späterer Stunde der langsam sinkenden Sonne entgegenspaziert und die ersten italienischen Weine ausgeschenkt werden, versprüht das Viertel in seinen kleinen Gassen das „Dolce Vita“-Feeling, was letztlich doch alle Besucher Italiens suchen.

Definitiv ein ein Must Go when in Mailand !

Wochenende in Mailand Wochenende in Mailand Wochenende in Mailand

Der Mailänder Dom:
Duomo di Santa Maria Nascente

Naja hierzu ist wahrscheinlich nicht allzu viel zu sagen. Der Mailänder Dom ist das Wahrzeichen der Stadt und wer die Stadt besucht ohne dort gewesen zu sein, kann nicht behaupten, wirklich in Mailand gewesen zu sein. Der Eintritt für den Dom plus Museum kostet 12€, die ich gerne bereit gewesen wäre auszugeben, aber eine Warteschlage von einigen hundert Metern führte zur Entscheidung dagegen. Schade. Im Nachhinein bekamen wir den Tipp uns online Tickets zu kaufen, um die Schlangen zu umgehen. Für uns leider zu später, aber den Tipp gebe ich damit an euch weiter. Trotzdem ist der Vorplatz und die äußere Erscheinung schon wahnsinnig beeindruckend und imposant, sodass ich nicht allzu wehmütig bin.

Wochenende in Mailand

Wochenende in Mailand wochenende in mailand 22

Tagesausflug nach Bergamo

Wir sind für wirklich kleines Geld von Köln aus mit Ryanair nach Mailand geflogen. Dabei sind wir in Bergamo gelandet. Von hier aus dauert die Busfahrt etwa eine Stunde bis ins Zentrum Mailands. Die Busse fahren alle paar Minuten und kosten 5€ pro Fahrt. Kann ich also bedenkenlos weiterempfehlen. Den letzten Tag unseres Aufenthalts haben wir dann genutzt, um uns das wunderschöne Altstadtviertel von Bergamo anzuschauen.

Einige Stimmen verrieten uns, dass die Altstadt als kleiner Geheimtipp Norditaliens gilt und was soll ich sagen? Es war Liebe auf den ersten Blick. Wunderschön liegt die Città Alta wie eine Burg auf einem Hügel. Es gibt zwei Funiculare. Mit dem ersten erreicht man das Altstadtzentrum und mit dem zweiten den Hügelgipfel. Entspannt und gemütlich geht es dort oben zu und die Mischung aus Einheimischen und Touristen, viel Historie, das Fernbleiben großer Restaurant- und Geschäftsketten sowie die wunderschöne Aussicht haben Bergamo zu meinem Highlight unserer Mailandreise gemacht.

Alternativ: Tagesausflug Comer See

Alternativ empfiehlt sich ein Tagesausflug an den Comer See. Der Zug fährt direkt vom Hauptbahnhof in Mailand bis nach Como und kostet nur ca. 5€ pro Fahrt.
Größter Fauxpas unserer Reise? Wir haben die Tickets gekauft und sind dann in den falschen Zug gestiegen. Anstatt in Como landeten wir eine Stunde später in Turin. Deshalb leider kein eigenes Foto vom Comer See, aber dennoch eines für den Eindruck und den Beweis, dass ich es sich lohnt. JETZT kann ich drüber lachen, aber in dem Moment hätte ich ausflippen können. Bitte fragt mich nicht, wie das passieren konnte, geschweige denn, wie ich es geschafft habe, mich in Südamerika durchzuschlagen : D

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Eis, Eis und nochmal Eis

Ich habe aufgehört zu zählen, wie viel Eis ich an den drei Tagen in Italien gegessen habe. Jedenfalls weit mehr als eine Portion pro Tag. Ups.. Aber jeglicher Widerstand meines Gewissens war zwecklos und das Eis schmeckt so unglaublich gut, dass ich es rückblickend auch keinesfalls bereue ; )

Übrigens: In der einige Abschnitte eher beschriebenen wundervollen Altstadt von Bergamo wurde die Eissorte Stracciatella geboren, und zwar bei La Marianna.

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Viktor-Emanuel-Galerie:
Galleria Vittorio Emanuele II

Die berühmte Viktor-Emanuel-Galerie geht direkt vom Domvorplatz aus und gehört zu den weltweit ältesten Geschäftspassagen. Beeindruckende Architektur wohin das Auge reicht. Hier lohnt sich der Blick sowohl nach oben, als auch nach unten auf den aufwendig gestalteten Boden. Neben zahlreichen Luxusboutiquen gibt es Restaurants und Cafés. Im berühmten „Campari“ sollten wir laut Reiseführer einen Kaffee trinken. Wir haben uns allerdings für ein kleines Café in einer Seitenstraße fernab der Menschenmassen entschieden. Dies ist natürlich jedem selbst überlassen. Einmal durch die Galerie sollte aber jeder Mailandbesucher geschlendert sein.

Eine Runde mit der Tram

Mailands Straßenbahnen oder eben Trams gehören zu den traditionsreichsten Verkehrsmitteln Italiens und die Bahnen stammen zum Teil noch aus dem Jahre 1928. Zwar verlängert sich der jeweilige Weg mit der Tram meist im Vergleich zur U-Bahn, aber dafür kommt Nostalgie-Feeling auf und man kann das Treiben der Stadt beobachten. Ein Tagesticket für alle Nahverkehrsmittel Mailands kostet nur 4,50€ und eine Fahrt 1,50€. Die Tickets gibt es an kleinen Zeitungskiosks überall in der Stadt und die gestempelte Fahrtkarte ist 90 Minuten gültig, egal in welche Richtung man fährt.

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Für Kunstliebhaber: Pinacoteca di Brera

Die Pinacoteca di Brera hat seinen Sitz im barocken Palazzo di Brera im weiter oben bereits erwähnten gleichnamigen Viertel. In dem Gebäudekomplex befindet sich ebenfalls die Akademie der Schönen Künste, das Instituto Lombardo di Scienze e Lettere sowie weitere kulturelle Institutionen und unmittelbar dort hinter der botanische Garten Orto Botanico di Brera.

Vor allem italienische Meisterwerke können hier bestaunt werden, von Mantegna, Bellini, Raffael, Tintoretto, Veronese, Hayez und Caravaggio. Und sogar ein Picasso lässt sich dort finden.

Das Ticket kostet 10€ und das Museum ist – wie alle Mailänder Museen – von Dienstag bis Sonntag geöffnet. Für weniger Kunstbegeisterte: der Eintritt in die Schule sowie den botanischen Garten ist kostenlos.

Buon viaggio!