Wer bist du und was machst du?
Hallo, ich heiße Olivia, bin 23 Jahre alt und studiere im letzten Semester B.A. Business Administration in Düsseldorf.
Erzähle uns kurz von dem Land/der Stadt in der du gelebt hast!
Im Sommer 2014 habe ich für zwei Monate in Kapstadt, Südafrika gelebt. Kapstadt liegt am südlichen Zipfel des Landes und beeindruckt durch seine einmalige Landschaft wie dem Tafelberg, den zahlreichen Nationalparks in der Umgebung und den traumhaften Stränden rund um die Stadt. In Südafrika werden viele verschiedene (vor allem indigene) Sprachen gesprochen, eine der Hauptsprachen ist Englisch, was das Reisen im Land sehr einfach macht.
Warum hast du dir ausgerechnet ein Leben in Kapstadt ausgesucht?
Als ich mich für ein Praktikum im Ausland entschieden habe, stand von Anfang an fest, dass es auf einen anderen Kontinent gehen sollte. Die afrikanische Kultur interessiert mich sehr, deshalb kam ich schnell auf Kapstadt. Dort sind viele interessante Unternehmen ansässig und es gibt viel zu sehen. ☺
Wie waren deine ersten Eindrücke und Erfahrungen? Gab es Überraschungen?
Kapstadt ist eine Stadt, die ihre Besucher immer wieder fesselt. Es gibt kaum jemand, den es nicht mindestens noch ein zweites Mal in die herrliche Region rund um das Kap der guten Hoffnung zieht! Die lockere und fröhliche Mentalität der Südafrikaner zieht jeden mit, das entspannte Leben rund um die zahlreichen Strände lädt einfach zum genießen ein. Auch Sportliebhaber kommen voll auf ihre Kosten: Bergsteigen, Wandern, Wassersport, Paragliding, Radfahren, … ich könnte die Liste beliebig fortführen!
Natürlich hat die Stadt auch ihre Schattenseiten, Kriminalität und Armut sind große Probleme. Verhält man sich jedoch verantwortungsbewusst und geht mit seinen Wertsachen vorsichtig um, ist das Leben in Kapstadt sicher. Klar, sobald die Sonne untergeht heißt es nicht mehr (besoders nicht alleine) zu Fuß auf den Straßen unterwegs sein. Die Taxis und Mietwagen sind jedoch so günstig, dass dies gar kein Problem darstellt. Die Armut wird jedem Reisenden in dem Land negativ auffallen. Ich finde jedoch, dass jeder von uns genauso auch seinen Beitrag leisten kann, die Situation der Südafrikaner zu verbessern, indem man auf lokale und nachhaltige Reise- und Freizeitangebote zurückgreift. Ein erster einfach Ansatz: Das Strahlen der Parkwächter und Einparkhelfer ist umso größer, wenn man ihnen ein paar Cents mehr in die Hand drückt.
Hat es lange gedauert bis du dich eingelebt hast? Fiel es leicht, sich zu integrieren?
Da ich in einer großen Wohngemeinschaft mit anderen internationalen Praktikanten gewohnt habe, konnte ich direkt Kontakt knüpfen und war nie allein. Es hat Spaß gemacht, sich mit den anderen jungen Menschen auszutauschen und gemeinsam die Umgebung zu entdecken. Auch auf der Arbeit wurde ich direkt integriert und habe mich schnell wohlgefühlt. Ich habe mitbekommen, dass es nicht jedem leicht fällt, sich an die veränderten Sicherheitsstandards zu gewöhnen, wohlgefühlt hat sich nach einer gewissen zeit jedoch jeder. ☺
Wie sind die Menschen dort?
Wie schon erwähnt, ob auf der Arbeit, in den zahlreichen hübschen Restaurants und Cafes oder unterwegs: Die Südafrikaner sind sehr offen, humorvoll und herzlich! Auch in Restaurants, Bars und Cafes kommt man schnell mit Gästen und Personal ins Gespräch und knüpft neue Kontakte. Besodners auf den zahlreichen Food und Craft Markets rund um die Stadt herrscht immer gute Stimmung und es macht Spaß in mitten der Einheimischen zu brunchen oder gemütlich zu Abend zu essen.
Hast du irgendwas gemacht, was du dir nie erträumt hättest?
Nie erträumt hätte ich mir tatsächlich, dass ich mich so sehr in die Stadt verliebe und mich selbst in dieser kurzen Zeit von zwei Monaten schon so zuhause gefühlt habe. Ich hätte mir zudem nie vorstellen können, wie schön die Natur vor Ort tatsächlich ist.
Was war der schönste Moment?
Eindeutig der Sonnenuntergang auf dem „Lions Head“, einem Berg in Kapstadt. Es ist wirklich ein Erlebnis mit den zahlreichen Einheimischen und Touristen den Berg zu erklimmen und dann das schöne Naturspektakel zu beobachten. Gänsehaut garantiert!
Auch auf der Rundreise entlang der sogenannten Gardenroute in der Umgebung von Kapstadt, einem Gebiet das zu Roadtrips einlädt und vielfältige Attraktionen zu bieten hat, gab es tolle Momente. Beispielweise im Tsitsikamma National Park, wo wir mitten in prächtiger Natur Delfine und Wale im Meer schwimmen gesehen haben.
Und der Schlechteste?
Der schlechteste Moment fällt mir spontan gar nicht ein. Es war nicht schön, wenn man früh morgens auf dem Weg zur Arbeit sieht, wo obdachlose Menschen teilweise übernachtet haben.
Welche Stadtteile sind lebenswert und warum?
Sicher und gut leben kann man in Gardens, Tamboerskloof und in der Gegend rund um Sea Point. Hier gibt es auch einige WG’s und Guesthouses. In Observatory leben viele Studenten, auch ein tolles Viertel!
Was ist das durchschnittliche Budget pro Monat um dort zu leben?
Natürlich hängt das vor allem davon ab, wie viel man unternimmt. Jedoch ist das Essen gehen in Kapstadt deutlich günstiger als hier und es ist üblich, dass Restaurant wechselnde Tagesspecials anbieten und man für umgerechnet 3-5 Euro ein Hauptgericht mit Getränk bekommt. Die Mieten sind ähnlich teuer bis günstiger als hier, je nachdem, welchen Standard man sich vorstellt.
Könntest du dir vorstellen zurückzugehen oder dort zu leben?
Ja, ich plane gerade einen weiteren Aufenthalt in Kapstadt. Aufgrund der strengen Visa-Bestimmungen ist es nicht einfach, in das Land auszuwandern. Vom Leben in Kapstadt träumen kann man ja trotzdem. ☺
Welches ist dein schönstes Souvenir?
Meine Federn, die ich mir auf dem Hout Bay Market ins Haar hab einsetzen lassen. Ein einzigartiges Souvenir, was mir jeden Tag Fernweh beschehrt 😉
Insider-Tipps für das Leben in Kapstadt:
- Sonnenuntergang auf einem der Berge, wie dem Lions Head
- Donnerstags Abends mit Freunden zum City Bowl Market (http://www.citybowlmarket.co.za)
- und Wochenendbrunch auf dem Hout Bay Market (http://www.bayharbour.co.za/default.aspx)
- Das beste Sushi der Stadt zum halben Preis im Beluga (bis 19h) (http://www.beluga.co.za/index.html)
- Im Kap der guten Hoffnung Nationalpark auch mal vom Weg abkommen und zu den verlassenen Stränden spazieren
- Dinner im verrückten Bombay Bicycle Club
(http://www.thebombay.co.za)Vielen Dank Olivia!!