Die Erzählungen einer Freundin, die erst kürzlich von ihrer Reise zurückkehrte, haben mich schockiert. Ihre Surfstunde hat sie freiwillig abgebrochen, da es ihr keinerlei Freude machte, zwischen unzähligen Müllresten ihre Surfskills zu verbessern. Im Gespräch mit dem einheimischen Lehrer bestätigte sich ihr Eindruck, dass sich das Müllvorkommen an den Stränden und im Wasser an diesem Ort in den letzten Jahren erhöht hatte. Da es hier sonst meist ums Reisen geht, dachte ich, es kann nicht schaden, darauf hinzuweisen, dass wohl kaum einer von uns an einem solchen Strand wie dem beschriebenen jemals gern verweilen würde. Und doch gibt es sie zur Genüge.

Glücklicherweise ist das Bewusstsein für das Thema Plastik in den vergangenen Jahren bereits gestiegen. Grund dafür sind mitunter alarmierende Mengen an Plastik- und Mikroplastik in den Weltmeeren, auf die mittlerweile vermehrt in den Medien aufmerksam gemacht wird.  Um unser Verhalten weiter an das Optimum „Plastikfreier Alltag“ heranzuführen und dem entgegenzuwirken, folgen 5 hilfreiche Tipps, wie wir unseren Plastikverbrauch unkompliziert reduzieren können.

Plastikfreier Alltag – Tipps

1. Obacht beim Einkaufen

Einen Jutebeutel oder Rucksack anstelle von Plastiktüten für das Transportieren von Einkäufen zu verwenden, ist eine leichte Übung. Doch weitergedacht werden zahlreiche Lebensmittel bereits in Plastikverpackungen verkauft oder müssen in Plastiktüten abgewogen werden. Im Idealfall kauft man komplett verpackungsfrei ein. Dafür eigenen sich vor allem Wochenmärkte, Bioläden sowie sogenannte Unverpackt-Läden. In konventionellen Supermärkten kann allerdings auch auf wiederverwendbare Obst- und Gemüsebeutel aus Baumwolle zurückgegriffen und somit der Plastikkonsum erheblich reduziert werden.

2. Glas statt Plastik

Neben der Tatsache, dass Glas aus natürlichen Rohstoffen hergestellt und zu 100 % stofflich wiederverwertbar ist, birgt es weitere Vorteile gegenüber der Plastikalternative. Sei es bei Glasflaschen für Getränke oder Glasboxen für Lebensmittel, Glas schont Nährstoffe und erhält somit den natürlichen Geschmack. Das verlängert folglich die Haltbarkeit und aus gebrauchten Scherben entsteht im geschlossenen Kreislauf immer wieder neues Glas. Plastik hingegen kann weder gänzlich abgebaut, noch ohne Qualitätseinbußen recycelt werden.

3. Kosmetik ohne Mikroplastik

Peeling, Shampoo, Duschgel und Make-Up: In vielen Kosmetikprodukten steckt Mikroplastik, welches durch das Abwasser in die Umwelt gelangt. Als ersten Schritt genügt es schon auf Alternativen von Naturkosmetik-Herstellern zurückzugreifen. Diese bieten unterschiedlichste Produkte für jeden Bedarf und verzichten in der Regel alle auf Kunststoffe und andere bedenkliche Inhaltsstoffe. Außerdem finden sich online zahlreiche Tipps und Anleitungen, um kosmetische Produkte selbst herzustellen. Somit könnte zusätzlich die Umweltbelastung durch Verpackungsmüll reduziert werden und Spaß macht es obendrein.

4. Nein zu To-Go

320.000 Kaffee-To-Go-Becher werden in Deutschland stündlich verbraucht. Das sind fast drei Milliarden Stück pro Jahr. Immer mehr Cafés bieten bereits hübsche und praktische wiederverwendbare Alternativen zu Pappe und Plastik. Oder du schaffst dir selbst dein Lieblingsmehrweggefäß  an, hast es zuverlässig immer dabei und bist so jederzeit gewappnet, falls dich unterwegs der Kaffeedurst ereilt. Auf diesem Wege leistest du deinen persönlichen Beitrag zum Stoppen der Müllflut. Am schönsten wäre es natürlich, würdest du dir die Zeit nehmen und deinen Kaffee in Ruhe vor Ort trinken.

5. Synthetische Kleidung vermeiden

Eine weitere Komponente, die von vielen Verbrauchern unterschätzt wird, ist das Vorkommen von Plastikfasern in synthetischen Kleidungsstücken. Besonders die Materialien Fleece und Microfaser verlieren während des Waschvorgangs Fussel, die wiederum aus kleinsten Plastikpartikeln bestehen. Sowohl Filter in Waschmaschinen, als auch Kläranlagen fehlt bisher die Fähigkeit, diese Partikel herauszufiltern. Somit gelangt weiteres Plastik ungefiltert in die Weltmeere.
Deshalb setzt man beim Beschaffen neuer Kleidung besser auf nachhaltige und ökologische Materialien, wie Bio-Baumwolle, Leinen, Hanf etc.